2005-01-21 15:09:29

Österreich: NS-Zeit aufarbeiten


Der Grazer Kirchenhistoriker Maximilian Liebmann rät zu einer gründlichen Aufarbeitung der österreichischen Kirchengeschichte in der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Man habe die ehemaligen Nationalsozialisten, „ob Täter oder nicht, für die Kirche zurückgewinnen wollen“, sagte Liebmann bei der Tagung „Widerstand in Österreich 1938-1945“ im Wiener Parlament. Die historisch korrekte Aufarbeitung der NS-Zeit durch entsprechende Gedenkveranstaltungen sei dabei „offensichtlich mehr hinderlich als förderlich“ gewesen.
So sei etwa der Frage nachzugehen, warum es kaum Dankgottesdienste für das Ende des NS-Regimes gegeben habe, sondern beihnahe nur für das Ende des Krieges, oder warum kein Bischof versucht habe, einen seiner Priester im Gefängnis zu besuchen. Liebmann erinnerte an Forschungsergebnisse, wonach die Nazis gut 700 Priester inhaftierten und 110 in KZs steckten. 1.500 Geistliche hatten Predigtverbot.
(kap 21.1.05 gs)







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