Der Papst sieht wichtige Fortschritte bei der Ökumene. Bei seiner Generalaudienz im
Vatikan sagte er, "auch kürzlich" habe die Kirche "wichtige Kontakte des Dialogs und
der Zusammenarbeit" aufbauen können. Der Schmerz der Kirchenspaltung werde immer fühlbarer,
so Johannes Paul zum Auftakt der "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen". "Die
Wiederherstellung der vollen Einheit unter den Christen nimmt jeden, der getauft ist,
in die Pflicht. Sie übersteigt zwar die menschlichen Kräfte - aber wenn das Gebet
Herzstück der ökumenischen Bewegung ist, dann drückt es eine Hoffnung aus, die nicht
trügt. Mit dem Gebet muß eine Reinigung des Geistes, der Gefühle und der Erinnerung
einhergehen. Ohne eine solche "innere Bekehrung" gibt es keine echte Ökumene." Ein
Mitarbeiter Johannes Pauls las eine deutsche Betrachtung vor: "Christus ist der einzige
Grund der Kirche. Die Wiederversöhnung aller Christen „übersteigt die menschlichen
Kräfte und Fähigkeiten“ (Unitatis redintegratio, 24). Daher ist die ersehnte Einheit
eine Gottesgabe, um die wir unermüdlich in Demut und Aufrichtigkeit bitten müssen. Unser
Beten muß mit einer persönlichen Läuterung einhergehen. „Es gibt keine echte Ökumene
ohne innere Bekehrung“ (Unitatis Redintegratio, 7). Daraus entspringt der Eifer für
neue Initiativen. Die Einheit wiederzugewinnen ist für jeden Getauften ein bleibender
Auftrag." Der Papst selbst sagte auf deutsch: "Einen glaubensfrohen Gruß richte
ich an die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Beten wir darum, daß die Familie
der Christen bald wieder zusammenfindet. Die Wahrheit macht frei und ist das Fundament
der Einheit. Der Heilige Geist stärke und führe euer Streben nach Einheit."