Ein Tag der Superlative im Vatikan: So viele jüdische Geistliche wie am Dienstag hat
Papst Johannes Paul II. niemals zuvor bei einer einzigen Audienz empfangen. 130 Rabbiner
und jüdische Kantoren aus den USA - allesamt Mitglieder der Stiftung "Pave The Way"
- besuchten den Papst, um ihm für sein Engagement im christlich-jüdischen Dialog
zu danken. Johannes Paul hob in seiner Ansprache die Bedeutung von "Nostra Aetate"
hervor - dem vor 40 Jahren veröffentlichten Konzilsdokument über das Verhältnis von
Christen und Juden:"Möge uns dies ein Anlass sein, unseren Einsatz für größeres
gegenseitiges Verständnis zu erneuern und zu größerem Verständnis und besserer Zusammenarbeit
zu finden. Damit wir gemeinsam eine Welt errichten können, die sich immer mehr stützt
auf den Respekt des Göttlichen in jedem einzelen Menschen." Im Namen der anwesenden
Vertreter des Judentums würdigte Stiftungs-Präsident Gary Krupp die Verdienste des
Pontifex für die Annäherung von Christen und Juden als außerordentlich: "Heiliger
Vater, Sie haben Anti-Semitismus als "Sünde gegen Gott und die Welt" verurteilt. Dieser
Ton der Aussöhnung ist immer der Grundstein Ihres Pontifikats gewesen - und der der
Beziehungen mit den Juden. Als erster Papst seit dem Heiligen Petrus haben Sie eine
Synagoge besucht. Sie haben die Normalisierung der diplomatischen Beziehungen des
Heiligen Stuhls mit Israel angestoßen. Ihre Bitte um Verzeihung während Ihrer Pilgerfahrt
ins Heiligen Landes lebt fort in den Herzen von Juden in der ganzen Welt. " (rv
18.01.05 hr)