Die gentechnische Forschung muss sich nach Ansicht von Bischof Gebhard Fürst auch
europaweit am ethischen Maßstab der Menschenwürde orientieren. Bei einem Vortrag zur
„Bioethik in Europa“ forderte der Oberhirte von Rottenburg-Stuttgart, die EU-Regelungen
im Bereich Bioethik müssten mehr als nur Mindeststandards sein. Die Einsicht, dass
der ethische Konsens nicht diktiert werden könne, sei „kein Freibrief für ethische
Beliebigkeit oder Gleichgültigkeit“.Es gelte, sich durch das Potenzial der Gentechnik
nicht zu einer „Machbarkeits-Euphorie“ verführen zu lassen, erklärte Fürst. Vielmehr
müssten ethisch vertretbare Zielsetzungen und Methoden in der Gentechnik unterstützt
werden, um insgesamt einer „Kultur des Lebens zum Durchbruch zu verhelfen“. (pm
18.01.05 hr)