Der "beschämende Antisemistismus", an dessen Entstehen auch die Kirchen mitschuldig
geworden sind, "müsste endlich ausgerottet werden". Das sagt der Wiener Weihbischof
Helmut Krätzl in der jüngsten Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Das
seien die Christen ihren "älteren Brüdern im Glauben", aber auch der gesamten Gesellschaft
schuldig. Nicht zuletzt habe nämlich die historische Ablehnung der Juden zu einer
verstärkten Geringschätzung "Fremder" insgesamt geführt, so Krätzl. Der Wiener
Weihbischof äußerte sich anlässlich des "Tages des Judentums", der in den christlichen
Kirchen jedes Jahr am 17. Januar gefeiert wird. Dieser Tag sei aber noch zu wenig
im Bewusstsein der kirchlichen Basis verankert, bemängelte der Bischof. (kap
14.01.05 sk)