Der belgische Kardinal Jan Pieter Schotte ist gestern im Alter von 76 Jahren in einem
römischen Krankenhaus gestorben. Mit dem Tod Schottes reduziert sich die Zahl der
zur Papstwahl berechtigten Kardinäle auf 120. Der Scheut-Missionar war bis zum Februar
vergangenen Jahres neunzehn Jahre lang Generalsekretär der Bischofssynode.Vor seiner
Berufung an die Spitze des Synodensekretariats war der Vatikan-Diplomat einige
Jahre lang Vize-Präsident im Rat "Iustita et pax". Papst Johannes Paul II. würdigte
in einem Beileidstelegramm die langjährigen Dienste des Verstorbenen in der Kurie.
Johannes Paul will am Freitag die Totenmesse für Schotte leiten. Kardinal Godfried
Daneels würdigt den Verstorbenen gegenüber Radio Vatikan als Mann der vatikanischen
Bischofssynoden: „Er hat die Regeln dieser Synoden aufgestellt und sie über lange
Jahre hinweg geleitet. Dabei war er kein Erneuerer, sondern hat sich als ausgebildeter
Jurist gesagt: Meine Aufgabe ist es vor allem, dass das funktioniert! Er war ein großer
Organisator und – glaube ich – ein enger Vertrauter des Papstes – zuletzt dann im
Vatikanstadt so etwas wie der Arbeitsminister. Ein großer Verlust – ich verliere einen
guten Freund.“ (rv 11.01.05 hr/sk)