2005-01-07 13:58:16

Indien: Franz Alt fordert psychol. Hilfe


Der sozial und ethisch engagierte Journalist Franz Alt hatte schon vor dem Seebeben-Unglück eine Reise an die Südküste des Subkontinents Indien geplant. Trotz der nicht abreißenden Scheckensmeldungen aus der Region machte sich der erfahrene Medienmann auf den Weg ins Krisengebiet. Seine Beobachtung: die Menschen in den Camps für Obdachlose sind stark traumatisiert:
"Das sind ja oft betroffene Fischer. Und die weigern sich, an den Ort zurückzukehren, wo das Meer sie so stark getroffen hat. Man muss sich das mal vorstellen - das Meer war ihr großer Freund, über viele Generationen hinweg, und jetzt ist plötzlich das Meer der große Feind und die Hölle."
Die vordergründige Hilfe mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten funktioniert in Südindien ganz gut, meint Alt. Aber die Opfer brauchen mehr:
"Wichtig wäre psychologische Hilfe. das läuft jetzt an. Aber sehr sehr schleppend. Und natürlich langfristig und mittelfristig wirkliche Entwicklung. Damit meine ich, dass die indischen Behörden oder die Entwicklungshilfeorganistionen oder die ausländischen Regierungen nicht nur die Hütten aufbauen, dort wo sie waren, sondern wirklich stabile einfach Steinhütte, aber am besten ein Kilometer entfernt vom Meer. Denn wir wissen, der Meeresspiegel steigt und wenn dort wieder aufgebaut wird, wo jetzt die große Welle zugeschlagen hat, ist nicht viel gewonnen."
(rv 07.01.05 hr)







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