2005-01-05 13:48:49

Vatikan: Gedenkminute für Flut-Opfer


Auch der Vatikan hat heute mittag um 12 Uhr mit Gedenkminuten an die Opfer des Seebebens in Südost-Asien erinnert. Hier bei Radio Vatikan feierten Redakteure eine Messe für die Tsunami-Opfer. Eine Spenden-Kampagne des päpstlichen Hilfswerks "Cor Unum" im Innern des Vatikans geht noch bis nächsten Montag weiter. In der römischen Basilika Santa Maria Maggiore findet heute abend ein Solidaritäts-Konzert statt; dabei wird um Spenden gebeten, die "Cor Unum" nach Südostasien weiterleiten wird.
Nicht nur Regierungen in Europa, sondern auch kirchliche Organisationen stocken ihre Hilfe für die Opfer auf. Bei der Flut-Katastrophe sind auch viele Christen und Kirchen zu Schaden gekommen. Allein in der indischen Stadt Nagappattinam in Tamil Nadu haben offenbar 800 christliche Familien ihre Unterkunft verloren. Im indonesischen Aceh kamen etwa 150 Christen um, ca. 5000 wurden obdachlos. Auf den Nikobaren-Inseln im Indischen Ozean wurden fünf christliche Dörfer völlig vernichtet.

Kennzeichnend für die Lage in den Katastrophen-Gebieten ist aber die Hilfe über religiöse und konfessionelle Grenzen hinweg. Die indonesischen Bischöfe bitten um langfristige Hilfe. In einem Hirtenbrief erinnern sie daran, dass den Opfern auch geholfen werden müsse, wenn der Tsunami aus den Schlagzeilen verschwunden sei.

Der Kommentar eines anglikanischen Dekans aus Sydney zur Flutwelle ruft in Australien eine Debatte hervor. Der Dekan hatte die Flutwelle als eine «Warnung Gottes» bezeichnet. Die Interpretation der Katastrophe als Strafe Gottes rief bei Kirchenleuten fast aller Religionen in Australien
deutliche Proteste hervor.
(agenturen/rv 05.01.05 sk)







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