Auch der Vatikan hat heute mittag um 12 Uhr mit Gedenkminuten an die Opfer des Seebebens
in Südost-Asien erinnert. Hier bei Radio Vatikan feierten Redakteure eine Messe für
die Tsunami-Opfer. Eine Spenden-Kampagne des päpstlichen Hilfswerks "Cor Unum" im
Innern des Vatikans geht noch bis nächsten Montag weiter. In der römischen Basilika
Santa Maria Maggiore findet heute abend ein Solidaritäts-Konzert statt; dabei wird
um Spenden gebeten, die "Cor Unum" nach Südostasien weiterleiten wird. Nicht nur
Regierungen in Europa, sondern auch kirchliche Organisationen stocken ihre Hilfe für
die Opfer auf. Bei der Flut-Katastrophe sind auch viele Christen und Kirchen zu Schaden
gekommen. Allein in der indischen Stadt Nagappattinam in Tamil Nadu haben offenbar
800 christliche Familien ihre Unterkunft verloren. Im indonesischen Aceh kamen etwa
150 Christen um, ca. 5000 wurden obdachlos. Auf den Nikobaren-Inseln im Indischen
Ozean wurden fünf christliche Dörfer völlig vernichtet.
Kennzeichnend für die
Lage in den Katastrophen-Gebieten ist aber die Hilfe über religiöse und konfessionelle
Grenzen hinweg. Die indonesischen Bischöfe bitten um langfristige Hilfe. In einem
Hirtenbrief erinnern sie daran, dass den Opfern auch geholfen werden müsse, wenn der
Tsunami aus den Schlagzeilen verschwunden sei.
Der Kommentar eines anglikanischen
Dekans aus Sydney zur Flutwelle ruft in Australien eine Debatte hervor. Der Dekan
hatte die Flutwelle als eine «Warnung Gottes» bezeichnet. Die Interpretation der Katastrophe
als Strafe Gottes rief bei Kirchenleuten fast aller Religionen in Australien deutliche
Proteste hervor. (agenturen/rv 05.01.05 sk)