Rund 40.000 Jugendliche aus aller Welt treffen sich ab heute in Lissabon. Zum 27.
Mal findet dort das Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft Taizé
statt. Gemeinsam mit Frère Roger feiern sie betend und singend den Jahreswechsel.
Der 89-jährige Schweizer Calvinist hat die Gemeinschaft von Taizé, einem kleinen Ort
in der Mitte Frankreichs, gegründet und steht ihr noch immer vor. Auch seine charismatische
Art fasziniert die jungen Besucher in Taizé und bei den Jugendtreffen. Frère Alois
war bei der dreimonatigen Vorbereitung in Lissabon dabei. Er freut sich auf die kommenden
Tage: Heute früh standen schon dreißig Busse um fünf Uhr hier vor den Ausstellungshallen,
wo der Empfang statt findet. Die Jugendlichen sind müde, aber auch voller Freude.
Alle werden von einer Kirchengemeinde aufgenommen, denn das ist mit ein Ziel des Treffens,
dass Jugendliche aus anderen Ländern hier eine Kirchengemeinde entdecken und konkret
erleben, wie Kirche hier vor Ort lebt. Und wir sind sehr froh, dass alle Jugendlichen
in Familien untergebracht sind. Es ist also eine große Gastfreundschaft hier in Lissabon. Die
Messehallen sind zu Gebetsorten umgestaltet, hier wird gemeinsam gesungen und gebetet.
Jeden Abend spricht Frere Roger zu den Jugendlichen. Es gibt Musik- und Gebetskreise,
aber auch thematische Treffen. Im Mittelpunkt steht vor allem die Begegnung verschiedener
Nationalitäten. Die Jugendlichen sollen aber auch etwas mit nach Hause nehmen, sagt
Frère Alois. Frère Roger hat einen Brief geschrieben mit dem Titel "Eine Zukunft
in Frieden - Wege des Friedens vorbereiten". Ich glaube, dass Jugendliche aus vielen
Ländern diese Botschaft jetzt sehr gut aufnehmen, als eine Ermutigung um wirklich
zwischen den verschiedenen Ländern und in den Ländern Frieden zu schaffen. Ich glaube,
dass sie ermutigt werden, sich einzusetzen, Entscheidungen zu treffen für ihr Leben,
dass Jugendliche nicht Resignation überlassen werden oder Skepsis - diese Ermutigung
die wir im Glauben, im Glauben finden wollen und finden können. Papst Johannes
Paul II. hat die Jugendlichen aufgefordert, in Lissabon der Welt Zeugnis von ihrem
Glauben zu geben. Sie hätten jetzt die Gelegenheit, "in enger Vertrautheit mit dem
Herrn zu leben", sagter er in seinem Grußwort an die Teilnehmer. Das Treffen dauert
noch bis zum 2. Januar. (rv 28.12.04 bp)