2004-12-28 18:15:16

Dossier: Das war 2004


2004 war ein reiches Jahr aus der Sicht des Vatikans: Das Jahr der Eucharistie hat begonnen, der Papst bereiste die Schweiz, Frankreich und Italien, und einige Begegnungen von großer Bedeutung brachten die Ökumene voran. Hier ein Überblick über die Ereignisse, die zählten - aus der Sicht des Papstes und seiner Mitarbeiter.
Januar:Es ist natürlich so gewollt und trotzdem ein schönes Zeichen, dass das neue Jahr am 1. Januar 2004 mit dem Weltfriedenstag beginnt. "Zum Frieden erziehen - eine stets aktuelle Aufgabe" ist der Titel der Botschaft zu diesem Weltfriedenstag, und über die Botschaften, Ansprachen des Papstes wird klar bleiben, dass ihm der Frieden in der Welt ein großes Anliegen ist. Der Frieden in Europa zwischen den Völkern genauso wie der Friede in den Krisengebieten dieser Erde, immer wieder wird der Papst zum Frieden aufrufen, im Irak, im Heiligen Land, nach den Attentaten von Madrid und Beslan. Friede. Nie wieder Krieg. Ein großes Anliegen des Papstes und seiner Mitarbeiter.

Wenige Tage später, am 12. Januar, empfängt der Papst die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter – und seine Ansprache wird auch hier zum Friedensappell. „Nicht Mauern braucht das Heilige Land, sondern Brücken!“ Diesen Satz, den er schon vorher in die Welt gerufen hatte, wiederholt der Nachfolger des heiligen Petrus vor den versammelten Diplomaten. Und: Was den Irak angeht, sagte der Papst: „Worauf es jetzt ankommt, ist dass die internationale Gemeinschaft den Irakern, die von einem unterdrückerischen Regime befreit sind, hilft, die Zügel in ihrem Land wieder in die eigenen Hände nehmen, ihre Souveränität zu stärken, auf demokratische Weise ein politisches und wirtschaftliches System nach ihren Wünschen zu bilden und damit den Irak wieder zum glaubwürdigen Partner der internationalen Gemeinschaft zu machen.“

Die Religionen, vor allem aber die christlichen Konfessionen, ruft er zu Dialog untereinander auf – nur so kann es auch zu wirklichem Frieden kommen.

Am 23. Januar empfängt der Papst den spanischen Ministerpräsident José Maria Aznar – es wird die erste Gelegenheit des Papstes sein, ein Staatsoberhaupt direkt auf die christlichen Wurzeln Europas anzusprechen. Immer wieder wird der Papst während des laufenden Jahres dies wiederholen und unterstreichen, wie wichtig diese Wurzeln für den Kontinent sind – aber in die Verfassung werden sie nicht aufgenommen werden.

Nicht zu vergessen ist, dass im Januar einige Gedenkmessen und andere Veranstaltungen für Erzbischof Michael Courtney stattfinden. Der Nuntius in Burundi war während einer Fahrt im Auto von Unbekannten überfallen und erschossen worden. Wer hinter dem Attentat steckt, wird nicht leicht zu klären sein.

Februar: Vom 16. bis 22. dieses Monats ist Kardinal Walter Kasper, der Präsident des Rates zur Förderung der Einheit der Christen, zu einem Besuch in Moskau. Nach drei Jahren mehr oder weniger eingefrorener Gespräche bedeutet diese Begegnung einen neuen Schritt. Die Anklagen der russisch-orthodoxen Kirche gegen die katholische, sie betreibe auf angestammten Gebiet des Moskauer Patriarchats „Prosyletismus“ und „Uniatismus“ wurden die Jahre vorher immer wieder vorgebracht. Nach seiner Rückkehr wird Kardinal Kasper sagen, er sei „fifty-fifty“, was diese Reise angeht: Er sei zufrieden, dass diese Begegnung stattgefunden hat, aber am Beginn habe der Patriarch die seit Jahren bekannten Argumente wiederholt, und – so Kasper wörtlich – „in der zweiten Phase haben wir einen Austausch über Argumente und Themen gehabt. Ich hoffe, dass es nützlich war. Man wird erst in der nahen Zukunft sehen, ob der Ton des Streits sich ändert und ob wir zu einem Dialog, zu einer Zusammenarbeit kommen. Mit anderem bin ich zufriedener gewesen. Man wird das erst später beurteilen können.“
Am Aschermittwoch läuft in den USA der Jesus-Film „The Passion“ von Mel Gibson an. Verwirrung gab es wenige Wochen vorher über einen angeblichen Kommentar des Papstes über den Streifen, der nach einer Vorpremiere im Vatikan gesagt haben soll „Es ist, wie es war“.

März:„Apostolorum successores“ – so heißt ein neues Handbuch für Bischöfe, das am 9. März im Vatikan vorgestellt wird. Das 250 Seiten starke Werk löst den bisher gültigen Text aus dem Jahr 1973 ab. Kardinal Giovanni Battista Re, der Präfekt der Bischofskongregation, bezeichnet das Direktorium als ein grundlegendes Instrument für Pastoral und Praxis. Das Buch beschreibt die Aufgaben der Bischöfe: Sie seien insbesondere die Hauptverantwortlichen, damit das Wort Gottes richtig verkündet wird. Bischöfe müssen auch auf die neuen Herausforderungen der Zeit und ihres Landes reagieren, mit ihren Synoden und Räten zusammenarbeiten, sich auch für die Weltkirche einsetzen, sich insbesondere um Familie, Jugend, Asylsuchende, für Gerechtigkeit und Frieden kümmern.

Zwei Tage später erschüttert ein grausames Attentat die Welt: Am 11. März explodieren fast gleichzeitig zehn Bomben in Madrider Nahverkehrszügen. 190 Tote und 1430 Verletzte sind zu beklagen. Der Papst zeigt sich tief betroffen; am folgenden Sonntag sagt er beim Angelus-Gebet: „Das entsetzliche Verbrechen hat die öffentliche Meinung weltweit bewegt. Angesichts einer solchen Barbarei ist man zutiefst erschüttert und fragt sich, wie der menschliche Geist dazu kommen kann, derart scheußliche Verbrechen zu planen. Mit dem gemeinsamen Beitrag aller gesunden Kräfte des Kontinents ist es möglich, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken.“

Am 13. März stirbt das dienstälteste Mitglied des Kardinalskollegiums, der Wiener Alterzbischof Kardinal Franz König. Der Purpurträger war nicht nur für sein Erzbistum und Österreichs Kirche von entscheidender Bedeutung gewesen; auch im Zweiten Vatikanischen Konzil und bei der Vatikanischen „Ostpolitik“ kam ihm eine große Rolle zu.

Der Papst nimmt noch einmal eine exponierte Möglichkeit wahr, an die christlichen Wurzeln Europas zu erinnern. Bei einer Video-Liveschaltung mit Studenten in den zehn Ländern, die am ersten Mai der Europäischen Union beitreten, betont er, die Universitäten hätten in den vergangenen Jahrhunderten zur Formung der christlichen Werte beigetragen.

Am 24. März ist der große Tag der Deutschen im Vatikan: Die Stadt Aachen und das Karlspreiskomitee überreichen Papst Johannes Paul II. den außerordentlichen Karlspreis. Aachens Oberbürgermeister würdigt den "herausragenden und vorbildlichen Beitrag" des Kirchenoberhauptes für die Einheit Europas sowie für Frieden, Freiheit und Versöhnung in der Welt. Der Papst plädiert in seiner Ansprache für "ein Europa ohne selbstsüchtige Nationalismen". Es ist das erste Mal, dass Aachen den außerordentlichen Karlspreis vergibt.

April:Am 23. April wird ein Dokument veröffentlicht, um das es im Vorfeld unzählige Spekulationen gegeben hatte: „Redemptionis Sacramentum“ ist eine Instruktion über das Thema der Feier der Eucharistie – und der Missbräuche, die bei dieser zu verhindern sind. In dem 186 Paragrafen umfassenden Katalog werden zunächst diese "Missbräuche" im Umgang mit der Liturgie aufgelistet. Ziel ist es, eine wahre und kirchliche Liturgie sicherzustellen. “Unsere Hoffnung ist, dass mit diesem Dokument viele Christen, die das lesen, Hilfe finden, um in unserem eucharistischen Glauben Fortschritte zu machen, damit jeder, der in die Messe kommt und teilnimmt, zufrieden nach Hause geht”, sagt Kardinal Francis Arinze, der Präfekt der vatikanischen Liturgiekongregation, bei der Vorstellung des Dokuments.

Enrica Rosanna ist der Name der Salesianer-Schwester, die als erste Frau die Funktion einer „Untersekretärin“ in einem vatikanischen Dikasterium ausüben wird. Die Schwester übernimmt diese Aufgabe in der Ordenskongregation und ist damit die Frau, die die höchste vatikanische Funktion bekleidet, die jemals eine Frau eingenommen hat.

Mai:Am 8. Mai treffen sich – am Jahrestag der Kapitulation des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg – rund 160 neue geistliche Bewegungen, Gemeinschaften und Gruppen der verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Über Videokonferenzen sind Treffen in anderen Städten der Welt mit Stuttgart verbunden – und auch der Vatikan ist in der schwäbischen Hauptstadt hochrangig vertreten.

Am 84. Geburtstag des Papstes wird sein neuestes literarisches Werk vorgestellt – die Autobiographie „Auf, lasst uns gehen“, in der Papst die Jahre seines Bischofsamtes Revue passieren lässt.

Vom 21. bis 23. Mai findet in Mariazell die Wallfahrt der Völker statt – und damit endet der Mitteleuropäische Katholikentag, der ein Jahr lang die Völker der mitteleuropäischen Länder zu Gebet und Begegnung eingeladen hat. In strömendem Regen treffen sich in dem österreichischen Wallfahrtsort Katholiken aus Österreich, Tschechien, der Slowakei, Kroatien, Polen, Slowenien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina. Papst Johannes Paul II. kann an dem Treffen nicht teilnehmen und schickt als seinen Vertreter Kardinalsstaatssekretär Angelo Sodano.

Zur selben Zeit wird die Synagoge Roms 100 Jahre alt – die erste Synagoge, die jemals ein Papst betreten hatte. Johannes Paul II. war 1983 bei der römischen jüdischen Gemeinde zu Besuch gewesen. Bei der Jubiläumsfeier ist der Papst nicht anwesend, schickt aber seinen Stellvertreter für die Diözese Rom, Kardinal Camillo Ruini, und den Vatikanverantwortlichen für den Dialog mit dem Judentum, Kardinal Walter Kasper.

Juni: Kaum da gewesene Sicherheitsmaßnahmen sieht Rom am 4. Juni: Der amerikanische Präsident George W. Bush kommt zu Besuch. Er trifft sich auch mit Papst Johannes Paul II. – und dieser lässt in seinen Worten keinen Zweifel daran, dass die kirchlich-theologisch-moralische Definition eines Präventivkrieges nicht mit der Ansicht der Vereinigten Staaten übereingeht, dass es sich bei der Invasion im Irak 2003 um einen solchen gehandelt habe: „Herr Präsident“, sagt er, „Ihr Besuch in Rom fällt in einen Moment großer Sorge um die schwierige Lage in Irak und im Heiligen Land. Sie kennen die deutliche Position des Vatikans in dieser Hinsicht sehr genau. Es ist der klare Wunsch eines jeden, dass sich diese Lage (im Irak) so schnell wie möglich normalisiert - vor allem mit der aktiven Teilnahme der UNO.“

Erstes gesamtschweizerisches Jugendtreffen – gleich nach dem Bush-Besuch macht sich Johannes Paul II. auf in die schweizerische Hauptstadt Bern, wo er an diesem Jugendtreffen teilnimmt. Viel Polemik war dem Besuch des Pontifex vorausgegangen, aber als der schwache Papst auf seinem fahrbaren Thron in der Bernarena ankommt, ist von Protest nichts mehr zu spüren, im Gegenteil: Dem greisen Kirchenoberhaupt jubeln die Jugendlichen genauso zu wie am Tag darauf die Katholiken der Schweiz bei der Eucharistiefeier zum Abschluss der Papstreise. Die Schweiz kündigt an, in Zukunft einen voll bemächtigten Botschafter am Heiligen Stuhl haben zu wollen.

Ende des Monats empfängt der Papst einen sehr hochrangigen Gast im Vatikan: Bartholomaios I., Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel und Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie nimmt am römischen Patronatsfest Peter und Paul auf dem Petersplatz teil. An der Eucharistiefeier, bei der der Papst traditionsgemäß den neu ernannten Metropolitanerzbischöfen ihre Pallien überreicht, nimmt der Patriarch in liturgischen Gewändern teil, spricht eine Predigt und tauscht während des Agnus Dei mit dem Papst den Friedensgruß. Es gebe noch viele Gegensätze, die noch nicht überwunden seien, spricht der Patriarch mit sonorer Stimme ins Mikrophon, aber man sei auf dem Weg – auch wenn die Aussöhnung noch viele Schritte verlange: “Die Einheit der Christen“, so Bartholomaios wörtlich, „von der wir sprechen und für die wir um euer Gebet bitten, liebe Christen, ist keine weltliche Union, vergleichbar mit den Unionen von Staaten, mit Personalgesellschaften oder mit Strukturen, die man schafft, um eine organisatorische Einheit zu erhalten.

Juli:Die Vereinten Nationen bestätigen in einer Resolution den Status des Heiligen Stuhls als Ständiger Beobachter und beenden so eine Debatte, die seit einigen Jahren über den Status des Vatikans bei der UNO gelaufen war. Sollte er seine Sonderstellung behalten oder als eine Nichtregierungsorganisation eingestuft werden? Die Diskussion ist hiermit vorläufig beendet. Es gibt aber Stimmen, die auf eine Vollmitgliedschaft des Vatikan in der UNO drängen werden.

Der Papst zieht sich zu knapp zwei Wochen Urlaub ins norditalienische Aosta-Tal zurück, wo er nach Jahren der Abwesenheit von der Bevölkerung sehr freudig begrüßt wird.

Für große Unruhe auch im Vatikan sorgen skandalöse Photos aus dem niederösterreichischen Priesterseminar von Sankt Pölten. Im Verlauf des Monats wird dem Sankt Pöltener Bischof Kurt Krenn der Feldkircher Bischof Klaus Küng zur Seite gestellt, der dann im Oktober die Leitung der niederösterreichischen Diözese übertragen bekommt.

Am letzten Tag des Monats Juli veröffentlicht die Glaubenskongregation das "Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt". Anlass zu heißen Diskussionen in der Presse – und den Vorwurf des Anti-Feminismus an den Vatikan. Allerdings: Das einzige Mal, dass das Wort "Feminismus" überhaupt erwähnt ist, ist im Kapitel "Aktualität der fraulichen Werte im Leben der Gesellschaft". Dort heißt es wörtlich: "Unter den Grundwerten, die mit dem konkreten Leben der Frau verbunden sind, ist jener zu erwähnen, den man ihre "Fähigkeit für den anderen" genannt hat. Trotz der Tatsache, dass eine gewisse Strömung des Feminismus Ansprüche "für sie selber" einfordert, bewahrt die Frau doch die tiefgründige Intuition, dass das Beste ihres Lebens darin besteht, sich für das Wohl des anderen einzusetzen, für sein Wachstum, für seinen Schutz."

August:Am 14. und 15. August kehrt Papst Johannes Paul II. in den französischen Marienwallfahrtsort Lourdes zurück. Neben einem gemeinsamen Rosenkranzgebet findet eine Fackelprozession statt, eine Eucharistiefeier – und der Papst zieht sich zum privaten Gebet in die Grotte der Massabielle zurück. Dass ihm bei diesen Momenten des stillen Gebets Tränen über die Wangen laufen, notieren die Journalisten eifrig.

Ende des Monats schickt der Papst mit einer hochrangigen Delegation die Ikone der Muttergottes von Kazan auf Reisen nach Russland – er übergibt das Bild dem Patriarchat von Moskau. Dieser wird die Geste des Papstes als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnen und die Hoffnung äußern, dass in „Zukunft die noch zwischen unseren Kirchen bestehenden Probleme gelöst werden“.

September:Ein Treffen mit der Katholischen Aktion aus der ganzen Welt – das steht im Terminkalender des Papstes für den 5. September. Mit Zehntausenden von Gläubigen feiert der Papst auf einer Wiese die Eucharistie, in der er drei herausragende Mitglieder der katholischen Aktion selig spricht. Besonderes Gebetsmoment: Der Papst gedenkt zusammen mit den Anwesenden für die Opfer der brutalen Geiselnahme von Beslan. Wenige Tage später wird er die gesamte Generalaudienz den entführten Kindern und Erwachsenen widmen und die Audienz ganz in Gebetsform halten, ein noch nie da gewesenes Ereignis.

Oktober: Kaiser Karl von Österreich und die deutsche Leidensmystikerin Anna Katharina Emmerick werden am 3. Oktober von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. An der Seligsprechung des Habsburger-Kaisers gibt es einige Kritik, man wirft ihm unchristliches Verhalten im Krieg und ähnliches vor. Die Seligsprechung wird zu einem Ereignis, bei dem auch österreichisch-ungarische Nostalgie nicht zu kurz kommt.

Wenige Tage später veröffentlicht der Vatikan das Apostolische Schreiben „Mane nobiscum Domine“, in dem der Papst seine Gedanken über das „Eucharistische Jahr“ zum Ausdruck bringt. Das Jahr beginnt eine Woche später mit dem Eucharistischen Weltkongress von Guadalajara, mit dem sich der Papst in einer Video-Schaltung verbindet.

Ende des Monats stellt der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden ein 520 Seiten starkes „Kompendium der Soziallehre der Kirche“ vor, das auch als „Sozialkatechismus“ bezeichnet werden wird. Das Handbuch bringt die grundlegenden Linien der Soziallehre in einer bisher nicht vorhandenen Zusammenfassung aufs Tapet. Aber auch zu ganz speziellen Stichworten finden sich Erläuterungen; auf besonderes internationales Interesse stößt hierbei die Behandlung des Themas „Präventivkrieg“.

November:In Paris stirbt der langjährige Palästinenserführer Jassir Arafat. Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, wird die Delegation anführen, die der Vatikan zu den Trauerfeiern entsendet. In einem Beileidstelegramm kondoliert der Papst dem palästinensischen Volk und unterstreicht, er bete zum Fürst des Friedens, dass der Stern der Eintracht bald über dem Heiligen Land scheine. Der Papst bete auch darum, dass die beiden Völker miteinander versöhnt in zwei Staaten leben mögen.

Zum zweiten Mal kommt Patriarch Bartholomaios in diesem Jahr nach Rom – diesmal aus einem sehr besonderen Anlass: Er nimmt Teile der Reliquien der beiden früheren Erzbischöfe von Konstantinopel Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus entgegen, die bisher in der Peterskirche aufbewahrt waren. Nun sollen sie in Konstantinopel verehrt werden. Patriarch Bartholomaios spricht von einem „heiligen und historischen Moment“, Kardinal Walter Kasper wird sagen, die Übergabe zeige, dass beide Kirchen gemeinsame Wurzeln haben und dass es mehr gemeinsames als trennendes gebe.

Dezember:Am 8. Dezember jährt sich zum 150. Mal die Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Papst Johannes Paul II. steht aus diesem Anlass einer feierlichen Eucharistie in der Petersbasilika vor. Maria sei das Vorbild der Christen, weil sie im entscheidenden Moment „Ja“ zu Gott gesagt habe. Und wörtlich ruft der Papst Maria zu: „Sei du es, die den Frieden und das Heil für alle Völker erreicht.“







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