2004-12-28 11:20:16

Analyse Ukraine: Juschtschenko und die Kirchen


Bei der Stichwahl in der Ukraine ist wie erwartet der pro-westliche Viktor Juschtschenko als Sieger hervorgegangen. Der neue Präsident könnte auch für die Lage der Kirchen in seinem Land Veränderungen bewirken, sagt der Ostkirchenexperte Heinz Gstrein.
Der neue Präsident Viktor Juschtschenko verspricht 50 Millionen Ukrainern nicht nur die politische Befreiung von der russischen Vorherrschaft. Die war in Kiev auch nach der Unabhängigkeit vor 13 Jahren bestimmend geblieben. Unter Juschtschenko kann es auch in der Ukraine die kirchliche Bewegung los von Moskau ans Ziel kommen. Sie hatte schon zum Wiedererstehen der ukrainisch-katholischen Kirche aus den Katakomben und zur Bildung freier oder orthodoxer Kirchen geführt. Die grösste von ihnen, das Patriarchat von Kiev, zählt jetzt den neuen Präsidenten zu seinen Gläubigen. Unter seinem Vorgänger Kutschma war nicht nur der politische, sondern ebenso der kirchliche Einfluss Moskaus wieder gewachsen, die russische-orthodoxe Kirche erneut zur stärksten Glaubensgemeinschaft geworden. Jetzt bahnt sich aber ein Zusammenschluss aller unabhängiger ukrainisch-orthodoxer Kirchen unter dem Patriarchen Bartolomaios I. an. Die ukrainische-katholische Kirche will sich an dieser Communio beteiligen und so zur Brücke zwischen Rom und Konstantinopel werden.
(rv 27.12.04 heh)







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