In China werden ab dem 1. März neue Regeln für Religionsgemeinschaften gelten. Die
entsprechenden Dekrete schreiben im wesentlichen die bisherige Praxis fest. Sie sollen
die Religionsfreiheit für Buddhismus, Islam, Taoismus, katholischen und protestantischen
Glauben garantieren. Beobachter fürchten jedoch, dass sie Anlass zu Unterdrückung
von Gläubigen geben, denn nicht staatlich anerkannte Gemeinschaften können künftig
leichter verboten werden. Der Leiter der italienischen Missionszeitschrift "Mondo
e missione", Giancarlo Politi:
"Diese neuen Regeln führen eine Unterscheidung zwischen Glaubensüberzeugungen und
religiösen Aktivitäten ein. Sie sagen nichts über die Glaubensüberzeugungen selbst
aus, auch weil es sich um fünf große Religionen handelt. Neue Regeln werden damit
aber für die Aktivitäten der Glaubensgemeinschaften erlassen, für die Beziehungen
zwischen dem Staat und den unterschiedlichen Religionen. Wer diese Art, die religiösen
Angelegenheiten zu verwalten, nicht akzeptiert, wird außen vor gelassen. Das ist meiner
Ansicht nach die Schwäche dieses Dokuments. Es hat keine Debatte darüber gegeben,
die illegale katholische Bewegung z.B. wurde nicht gefragt. Sie werden weiterhin als
Ungläubige behandelt, deshalb werden vermutlich weiterhin Priester und Bischöfe verhaftet
werden."
(rv/afp 20. 12. 04 bg)