2004-12-18 14:25:05

Vatikan: Papst fordert Einhaltung des Konkordats


Papst Johannes Paul II. hat die Einhaltung der Vereinbarung zwischen Staat und Kirche in Ungarn gefordert. Gegenüber dem ungarischen Premierminister Gyurcsány Ferenc, den er heute in Audienz empfing unterstrich das Kirchenoberhaupt aber auch, dass sich durch den Beitritt Ungarns zur Europäischen Union ein neues Kapitel in der Geschichte des ungarischen Volkes geöffnet habe.
Und damit ging der Papst auch schon in medias res: Wichtig für diese neue Etappe seien die Jugendlichen - und diese wiederum bräuchten Erziehung und Ausbildung, für die sich die Kirche immer besonders eingesetzt habe und es vor allem auch in Zukunft tun wolle. Deshalb, so der Papst sei er sehr erfreut darüber, dass es vor einigen Jahren den Abschluss eines Vertrages über die Finanzierung der schulischen und anderen religiösen Aktivitäten der Kirche zwischen dem Heiligen Stuhl und Ungarn gegeben habe. Schließlich sind der Kirche nach der Wende Schulen, Krankenhäuser und Kirchen sowie andere Gebäude und Einrichtungen zurück gegeben worden. Wörtlich fuhr der Papst fort: "Dieses Abkommen definiert in einer juristisch bildenden Weise die Rolle der Kirche in einem wichtigen Teil der ungarischen Gesellschaft, mit Blick auf den Respekt vor Menschenrechten der Religionsfreiheit und der Bildung. Es sei seine Hoffnung, dass der Geist der konstruktiven Zusammenarbeit weiterhin die Verhandlungen zwischen Staat und Kirche begleite, so der Papst. Diese Worte des Kirchenoberhauptes kommen eine halbe Woche nach einer Demonstration vor dem Budapester Erziehungsministerium, die die Finanzierung der kirchlichen Schulen durch den Staat eingefordert hatte. Die Regierung unter dem Ex-Kommunisten und ehemaligen Jugendführer im kommunistischen Ungarn Gyurcsány will nämlich die öffentliche Finanzierung von religiösen Schulen zurückfahren; dieses Thema ist in der ungarischen Gesellschaft derzeit heiß diskutiert.
(rv 18. 12. 04 lw)







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