Deutschland: Schwester wird in Ehrenlegion aufgenommen
Als "Mädi" und "Engel von Dachau" wurde sie bekannt: Die Münchener Ordensfrau Imma
Mack, die als junge Frau die Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau mit Lebensmitteln
versorgte, wird morgen in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Mit dieser höchsten
Auszeichnung, die die Republik Frankreich vergeben kann, werde der beispielhafte Mut
dieser jungen Frau unterstrichen, sagt Claude Martin, Botschafter Frankreichs in Deutschland,
der den Orden am Sonntag im Münchener Kloster der Armen Schulschwestern überreichen
wird:
"Die Ehrenlegion ist ein Orden, der vor langer Zeit von Napoleon gegründet wurde.
Wir zeichnen damit zwei Arten von Menschen aus, natürlich große Franzosen, die ihrem
Land gedient haben; aber auch Ausländer, und darunter besonders deutsche Freunde,
die sich große Verdienste um die Menschheit erworben haben."
Am Sonntag wird in Dachau in einer feierlichen Eucharistie auch der 60. Jahrestag
der Priesterweihe des KZ-Häftlings Karl Leisner gefeiert, den Papst Johannes Paul
II. vor 8 Jahren selig gesprochen hat. Ohne Schwester Imma Mack wäre das nie möglich
gewesen - die junge Frau war damals der Kurier zwischen dem Münchener Kardinal Faulhaber
und den inhaftierten Geistlichen im sogenannten "Priesterblock" des KZ. Und schließlich
war es auch sie, die alle nötigen Utensilien für die Feier beschaffte. Heute erinnert
sich die 80jährige sehr bescheiden daran. Sie habe eben nur gebracht.
"alles was, für die Priesterweihe notwendig war. Da war ich beim Kardinal, der
war damals in Freising, Faulhaber. Er hat mich natürlich auch erzählen lassen, und
ich habe ihm alles genau berichtet. Der Kardinal selbst hat mir alles mitgegeben,
was man für die Priesterweihe brauchte: Verschiedene Öle, Bücher zum Weiheakt und
auch die entsprechenden Gewänder."
(rv 18. 12. 04)