2004-12-17 10:38:32

Vatikan: Kardinal Tucci fordert mehr Religionsfreiheit in Türkei


Beim Gipfel gestern in Brüssel hat die Europäische Union ein Zypern-Ultimatum gestellt: Nur, wenn die Türkei bis dahin das so genannte Ankara-Protokoll ratifiziert und damit Zypern indirekt als Staat anerkannt hat, sollen am 3. Oktober 2005 Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden. Mittlerweile hat die türkische Delegation zugesagt, man werde die Eigenständigkeit der Republik Zypern rechtzeitig akzeptieren. Man habe sich mit der niederländischen Präsidentschaft über einen Entwurf geeinigt, jetzt sei wichtig, was der Rat aller EU-Regierungschefs dazu sage. Zypern zeigte sich bis zuletzt skeptisch. Vatikan-Kardinal Roberto Tucci sieht in jedem Fall noch großen Handlungsbedarf seitens der türkischen Politiker:
"Die Aufforderung, den christlichen Kirchen im Land einen Rechtsstatus zu verleihen, ist noch nicht erfüllt worden. Das ist ein schwerer Verstoß im Bereich der Menschenrechte, besonders was die Religionsfreiheit anbelangt. Und die Religionsfreiheit, das möchte ich noch einmal betonen, bildet die Grundlage aller anderen Rechte. Denn es geht darum, das Gewissen des Einzelnen zu respektieren und ihm die Möglichkeit zu geben, seinen Glauben öffentlich und in Gemeinschaft, also in Institutionen, auszuüben. Daher ist es unerlässlich, der Türkei klar zu sagen, dass es hier wirklich Fortschritte geben muss. Denn dieser Staat respektiert die Religionsfreiheit noch immer nicht vollständig."
(rv 17.12.04 hr)







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