Die Sparmaßnahmen in den deutschen Diözesen - bisher hatten sie sehr unterschiedliche
Gesichter. Eine Alternative zum Sparen an sich gibt es jedoch nicht - betont Finanzexperte
Norbert Feldhoff. Er ist Dompropst in Köln und war rund 30 Jahre Generalvikar des
Erzbistums. Wegen der geringer werdenden Einnahmen aus der Kirchensteuer appelliert
er an die Bistümer: Sie müssen lieb gewordene Aufgaben aufgeben. Es muss vor
allem das Personal reduziert werden und es müssen auch Gebäude reduziert werden, weil
die dauerende Folgekosten verursachen. Dazu kommt aber auch, wenn die Zahl der Katholiken
zurückgeht, ist die Zahl der Pfarreien und der Einrichtungen zu groß, deshalb muss
man unabhängig von den geringer werdenen Geldmitteln Gebäude und Personal reduzieren.
Feldhoff
fordert auch ein Umdenken in der Pastoral. Für weniger Personal brauche es neue Wege
und andere Schwerpunkte. Im Bezug auf die weltkirchlichen Aktivitäten seien die Folgen
der Sparmaßnahmen noch nicht abzusehen. Unter Umständen müssten aber auch die Ausgaben
für Mission und Entwicklungshilfe zurückgefahren werden. Die Kirchensteuer als
solche sieht Feldhoff jedoch nicht in Gefahr. Der Staat sei auf die Unterstützung
der Kirche aus Kirchensteuermitteln angewiesen: weil die Kirchen, also die evangelische
und die katholische Kirche, mit ihren Aktivitäten für eine große Vielfalt im Bildungs-
und Sozialbereich sorgen, und auch materiell die staatliche Seite erheblich in Pflichtaufgaben
entlasten. Bei einemm Wegfall der Kirchensteuer kämen auf Bund, Länder und
Kommunen heute noch unabsehbare Kosten zu, betont Feldhoff. (rv 17.12.04 bp)