2004-12-16 15:08:03

Kongo: Missionar beklagt Kriegszustand


1000 Tote pro Tag fordern die Kämpfe im Nordosten des Kongo seit Anfang Dezember. Truppen aus Ruanda waren in das Nachbarland einmarschiert, um dem Kongo bei der Suche nach Hutu-Milizen zu helfen, so die offizielle Begründung der Regierung von Kigali. Diese Aufständischen werden für den Völkermord von 1994 an mehr als 80.000 Menschen verantwortlich gemacht. Doch Ruanda geht es wohl um mehr als reine Nachbarschaftshilfe, erklärt Pater Luigi Lo Stocco, Leiter von Radio Maria im Osten des Kongo:
"Nach drei Wochen hat die Regierung von Kinshasa endlich zugegeben, dass sich das Land im Kriegszustand befindet und Kämpfe im Gebiet von Kanyabayonga statt finden. Die Regierung des Kongo unternimmt alles, die Grenzen unseres Landes zu verstärken. Ruanda will den Kongo aus verschiedenen Motiven nicht in Frieden lassen. Ein Grund ist die Übervölkerung des Landes, Ruanda braucht eine größere Fläche. Dazu kommt der Reichtum des Kongo: Im Norden des Landes wurden erst kürzlich neue Goldminen entdeckt."
Die UNO hat Ruanda bereits vergangene Woche zum Abzug der Truppen aufgefordert. Doch die Kämpfe eskalierten unterdessen, nachdem kongolesische Soldaten zur gegnerischen Armee übergelaufen waren.
(Rv 16.12.04 bp)







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