Italien: Kirche und Bevölkerung gegen Camorra-Krieg
Der Mafia-Krieg von Neapel nimmt kein Ende. Auch am Wochenende kostete die Auseinandersetzung
zwischen rivalisierenden Clans mehrere Todesopfer. Die katholische Kirche in Secondigliano,
dem Viertel von Neapel, in dem seit rund einem Monat 27 Menschen getötet wurden, klagt
die Behörden an. Pfarrer Giuseppe Nicodemo von der St.-Antonius-Kirche meint:"Die
große Mehrheit der Bevölkerung von Secondigliano will sich wehren und das Viertel
zu neuem Leben bringen, deshalb nimmt sie an den Initiativen der Kirche regen Anteil.
Aber es gibt das Risiko, dass junge Leute die Camorra-Bosse als Vorbilder nehmen.
Wenn das Viertel noch nicht explodiert ist, liegt das allein an den Bewohnern. Denn
die Maßnahmen, die die Behörden ergreifen müssten, werden nie verwirklicht." (rv
13.12.04 bg)