Dänemark: Politische Äußerungen der Kirche unerwünscht
Sozialpolitische Stellungnahmen von Bischöfen, wie sie in Deutschland gang und gäbe
sind, sind in Dänemark unerwünscht. Die kleine katholische Kirche hat es nicht nur
deshalb schwer in einem Land, in dem neunzig Prozent der Bevölkerung der evangelischen
Staatskirche angehört. Der Bischof von Dänemark, Czezlaw Kozon, ist vor allem für
ausländische Katholiken zuständig::"Die Immigranten haben viele Gemeinden vor dem
Aussterben gerettet, aber immerhin bedeutet das eine Herausforderung, denn es braucht
viele Initiativen, um die katholische Kirche als etwas Natürliches, Beheimatetes in
Dänemark darzustellen. Wenn wir was sagen, z.B. wenn die nordische Bischofskonferenz
ein Hirtenschreiben veröffentlichen will, gibt es kaum Interesse, weder bei anderen
Konfessionen, noch bei Politikern und sonstigen Behörden. Die lutherische Kirche hat
fast zu einem Grundsatz gemacht, dass sie sich nicht zu politischen und gesellschaftlichen
Fragen äußert. Deshalb erwartet man von kirchlicher Seite keine Stellungnahmen. Im
Gegenteil werden solche Dinge sogar als unpassende Einmischung in Staatsangelegenheiten
angesehen wird." (rv 13.12.04 sk)