2004-12-11 13:59:00

Großbritannien: Treffen zwischen Kasper, Williams und Sax


Das Volk des Alten Bundes spricht mit dem Volk des Neuen Bundes. Vor kurzem haben sich im britischen Cambridge auf Einladung eines Zentrums für jüdisch-christlichen Dialog der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, der Oberrabbiner Großbritanniens, Jonathan Sax, und der Verantwortliche des Vatikans für den Dialog mit dem Judentum, Kardinal Walter Kasper, getroffen. Ein theologisches Gespräch war der Anlass, erklärt Salesianerpater Norbert Hofmann, Sekretär der Kommission für den Dialog mit dem Judentum. Es ging um das Thema:
"Das Verhältnis zwischen Altem Bund und Neuem Bund, ob es einen Bund oder zwei Bünde gibt, das Bundesverständnis der Juden, das christliche Verständnins vom Bund. Das war eigentlich in der Kirchengeschichte noch nie da, dass sich in England diese drei getroffen haben, eben das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der Oberrabbiner von England und der im Vatikan zuständige Kardinal für Ökumene und den Dialog mit dem Judentum."
Während im ökumenischen Gespräch ja immer der Weg zur Einheit der Christen im Mittelpunkt steht, ist das beim interreligiösen Dialog etwas anders. Niemand will ja schließlich versuchen, den anderen auf seine Seite zu ziehen, erklärt Pater Hofmann. Sondern:
"Es geht darum, im interreligiösen Dialog sich bereichern zu lassen von den Positionen der anderen und seine eigene solide Identität neu zu fassen und zu erweitern. Im Prinzip geht es darum zu schauen, wie und wo können wir uns treffen, aber genauso: Was ist unterschiedlich? Das Ziel des interreligiösen Dialogs ist es nicht, zu einer gemeinsamen Meinung zu kommen, sondern sich bereichern zu lassen in der je eigenen Identität."
(rv 11. 12. 04 lw)







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