Der Papst drängt die US-Kirche, die Krise der Mißbrauchs-Skandale hinter sich zu lassen
und in der Gesellschaft wieder in die Offensive zu gehen. Sie solle sich in den USA
um eine "Kultur des Respekts vor dem Leben bemühen", meinte er heute vor US-Bischöfen. Johannes
Paul billigte die "Entschlossenheit" der Bischöfe, sich den "ernsten pastoralen Herausforderungen
zu stellen", die eine Folge der Pädophilie-Skandale seien. Er freue sich aber auch,
festzustellen, dass die US-Kirche noch "eine lebendige Stimme" habe. Sie habe sich
in letzter Zeit mehr mit sich selbst beschäftigen müssen - darüber dürfe sie aber
nicht ihre Pflicht zur Neu-Evangelisierung vernachlässigen. Mit neuem missionarischen
Schwung könne sie auch die Katholiken in den USA wieder mehr an sich binden, und:
"So ein missionarisches Ausgreifen trägt sicher auch zur Wiederversöhnung und Erneuerung
in euren Ortskirchen bei." In der US-Öffentlichkeit müsse die Kirche wieder klarmachen,
dass sie sich "für jeden einzelnen Menschen und für die Zukunft der Gesellschaft verantwortlich"
fühle. (rv 10.12.04 sk)