2004-12-08 11:35:46

Ukraine: Ende der Krise?


Das Parlament von Kiew hat am Mittwoch Änderungen am Wahlgesetz beschlossen. Damit soll ein erneuter Betrug bei der Wiederholung der Stichwahl ums Präsidentenamt verhindert werden. Das Parlament stimmte auch weiteren Gesetzes-Änderungen zu, auf die sich die streitenden Parteien in der Ukraine in den letzten Tagen geeinigt haben. Damit rückt ein Ausweg aus der Krise der Ukraine in greifbare Nähe.

Vertreter von 12 Kirchen und Religionsgemeinschaften - Christen, Juden und Muslime - haben jetzt auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew das erste Mal gemeinsam zu den Demonstranten gesprochen. Ein katholischer Bischof erinnerte dabei die Politiker an ihre hohe Verantwortung für das Schicksal von Millionen von Ukrainern. Ein ukrainisch-katholischer Ordensmann sagte, die Menschen - unter ihnen viele Gläubige -, die auf den Plätzen in allen Städten ausharren, "fühlen, wo die Wahrheit und wo die Ungerechtigkeit ist".
Der von der Weltorthodoxie nicht anerkannte orthodoxe "Patriarch" Filaret von Kiew teilte mit, er habe Staatspräsident Leonid Kutschma daran erinnert, dass er seinen Amtseid "nicht nur auf die Verfassung,
sondern auch auf die Bibel" abgelegt habe. Dieser Eid sei daher
"keine Formalität", sondern "ein Versprechen vor Gott".

Vertreter der protestantischen Kirchen, der jüdischen Gemeinde und
der muslimischen Glaubensgemeinschaft bekundeten ebenfalls ihre
Unterstützung der Anliegen der Demokratiebewegung. Als letzter Redner
trat ein Mönch aus den Reihen der ukrainisch-orthodoxen Kirche des
Moskauer Patriarchats auf, der aus seiner Unterstützung für den
oppositionellen Juschtschenko kein Hehl machte.

Juschtschenko selbst würdigte den Auftritt der Zwölf als wichtiges Zeichen der Einheit der Demokratiebewegung.
Der ukrainische Kardinal Lubomir Husar von Lemberg hat gestern in Rom dem Papst Bericht erstattet über die Vorgänge in der Ukraine.
(reuters/kap/rv 08.12.04 sk)







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