Italien: Caritas gründet Zentrum für Kriegstraumata
Die Realität des Krieges mit Toten und Verletzten dringt durch das Fernsehen täglich
in die Wohnzimmer. Opfer von Konflikten kämpfen aber nicht nur mit körperlichen Wunden.
Gesundheitsminister aus 50 Kriegsländern vereinbarten in Rom einen gemeinsamen Aktionsplan
zum Umgang mit den sogenannten "unsichtbaren Wunden". Die römische Caritas kündigte
die Gründung eines Zentrums für die Behandlung von Kriegstraumata an. Deren Leiter
Guerino Di Tora erklärt, worum es geht:"Es geht darum, ein Bewusstsein von der
Existenz der unsichtbaren Wunden zu schaffen. In der auf das Bild konzentrierten Gesellschaft
ist es leichter, die äußere Wirklichkeit wahrzunehmen und infolgedessen sichtbare
Probleme wie den Verlust eines Arms oder eines Auges zu behandeln. Wir denken aber
an Kinder, die gesehen haben, wie ihr Vater getötet oder ihr Haus angezündet wurde.
Die Folgen werden sie ihr Leben lang tragen. Man muss Geld nicht nur in den materiellen
Wiederaufbau stecken, sondern auch die Personen aufbauen." (rv 06.12.04 bg)