Das Sekretariat der Bischöfe Mittelamerikas und Panamas (SEDAC ) hat seine Versammlung
in Costa Rica beendet. Mit dabei waren 50 Bischöfe und zwei Kardinäle – als Stellvertreter
für die einzelnen mittelamerikanischen Bischofskonferenzen. Im Zentrum der Beratungen
standen die großen Herausforderungen für die gesamte Region - auf sozialer, politischer
und religiöser Ebene. Dazu der hondurianische Kardinal Oscar Arnulfo Rodriguez Maradiaga: "Entgegen
allen Versprechungen, dass die Globalisierung auch zu unseren Gunsten sein würde,
zeigen doch die Berichte, dass die Armut weiter zugenommen hat und sich sogar auf
breitere Bevölkerungsschichten ausgedehnt hat. Eines der Symptome ist die wachsende
Zahl von Migranten, die die Region auf der Suche nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen
verlassen. Es ist außerdem klar, dass die Armut auch leicht in Gewalt mündet." Und
obwohl die Jahre der blutigen Kriege und politischen Repressionen überwunden scheinen,
ist die ganz alltägliche Gewalt in den Ländern Zentralamerikas noch immer eines der
Hauptprobleme, sagt Kardinal Rodriguez Maradiaga: "Sie quält uns und zieht sich
durch alle sozialen Schichten. Niemals zuvor haben die Bürger so laut diese Gewalt
beklagt. In Ländern wie unseren werden auch Jugendbanden immer mehr zum Problem. Oft
wird über die Folgen dieser Gewalt gesprochen, aber leider werden die Gründe nicht
genügend analysiert: kaputte Familien, extreme Armut, Marginalisierung, der Mangel
an Bildung und Arbeitsplätzen. Wir sind davon überzeugt, dass man die Kriminalität
nur dann wirkungsvoll bekämpfen kann, wenn diese sozialen Probleme ganzheitlich angegangen
werden." (rv 4.12.04 hr)