Zurückhaltend beurteilt der langjährige Rektor des Österreichischen Hospizes in Jerusalem,
Wolfgang Schwarz, die derzeitigen Chancen auf einen Neubeginn des Friedensprozesses
zwischen Israel und den Palästinensern. Nach dem Tod des Palästinenserpräsidenten
Yassir Arafat habe sich die "alte Garde" der Palästinenser ans Ruder gehievt, nicht
eine neue Generation; interne Machtkämpfe seien auch künftig nicht ausgeschlossen,
sagte Schwarz gestern abend zu Besuch in Wien. Ministerpräsident Ariel Sharon müsse
stark lavieren, damit er weiter an der Macht bleibe, denn Israels Gesellschaft sei
politisch gespalten. Zudem würde durch die starke öffentliche Aufmerksamkeit auf den
geplanten Rückzug Israels aus dem Gaza-Streifen weitgehend ausgeblendet, dass im
Westjordanland jüdische Siedlungen vergrößert würden und der "Schutzzaun" weiter
gebaut werde. (kap 02.12.04 sk)