Vatikan: Verletzung von Menschenrechten ist "gegen Gott gerichtet"
Wer die Rechte der Armen verletzt, der tut nicht nur etwas "politisch Unkorrektes".
Das meinte der Papst heute bei seiner Generalaudienz. Eine solche Tat sei auch gegen
Gott gerichtet - "ein religiöses Delikt". Gott sei nämlich nach biblischem Verständnis
der Beschützer aller, die keine menschlichen Helfer haben. Das Königtum Gottes
erstrecke sich über die ganze Welt, so Johannes Paul. Unter Bezug auf die Propheten
meinte er, dieses Reich von Gerechtigkeit und Frieden umspanne auch die Gegend von
Euphrat und Tigris (im heutigen Irak) und die arabische Welt "mit einer universellen
Umarmung". Am Rand der Generalaudienz wurde bekannt, dass die polnische Stadt Radom
den Papst zu ihrem Ehrenbürger ernannt hat. Eine Delegation aus Radom war heute in
Rom mit bei der Audienz. Die deutsche Betrachtung Johannes Pauls wurde von einem seiner
Mitarbeiter verlesen: "Die Königspsalmen sind in der alttestamentlichen wie in der
christlichen Tradition ein wertvoller Gebetsschatz. Psalm 72 hebt den moralischen
Anspruch des Herrschers hervor, nach Recht und in Redlichkeit zu regieren. Wie Gott
die Welt in Wahrheit und Gerechtigkeit lenkt, so soll Israels König als Statthalter
des Höchsten in Übereinstimmung mit dem göttlichen Wirken seinen Herrscherdienst vollziehen. Die
christliche Überlieferung erkennt in diesem Psalm eine Prophetie des Kommens Christi,
des von Alters her verheißenen Messias. In den Psalmversen erblickt sie Wesenszüge
seines ewigen und universalen Reiches." Johannes Paul sprach dann aber auch selbst
noch auf deutsch: "Von Herzen grüße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern
deutscher Sprache. Niemand, der auf den Herrn hofft, geht zugrunde (vgl. Ps 25, 3).
Die Gemeinschaft mit Christus mache euch zu jedem guten Werk bereit. Gottes Geist
geleite euch auf allen Wegen!" (rv 01.12.04 sk)