Der selige Adolph Kolping soll möglichst bald heilig gesprochen werden. Das ist der
Wunsch des Internationalen Kolpingwerkes. Dessen Spitze war heute im Vatikan und hat
ein entsprechendes Gebetsanliegen – mit einer Unterschrift des Kölner Kardinals Joachim
Meisner versehen - bei Papst Johannes Paul II. deponiert. Generalsekretär des Internationalen
Kolpingwerkes ist Hubert Tintelott:
"Es ist für unsere Mitglieder nicht so wichtig dass er heilig wird. Die Seligsprechung
war für unsere Mitglieder schon ein großes Zeichen. Was wir aber sehen, ist, dass
Kolping mittlerweile auch für Menschen, die nicht beim Kolpingwerk sind, zunehmend
zu einer Persönlichkeit wird, die für ihr eigenes christliches Leben einen Vorbildcharakter
haben kann. Vor allem wenn es um Probleme im Bereich der Familie geht, wird er oft
angerufen, aber auch bei Sorgen in der Arbeitswelt – verlorener Arbeitsplatz etwa,
und wir wissen, dass das heute ein großes und drängendes Problem weltweit ist. Man
wendet sich an Kolping, wenn man in diesem Bereich Sorgen und Nöte hat."
Für Tintelott sind es zwei Seiten am Charakter Adolph Kolpings, die ihn zu einem herausragenden
Christen machen.
"Er war auf der einen Seite ein fröhlicher Mensch, er war ein Kölner, liebte den
Humor, hat gerne gelacht, dicke Zigarren geraucht und gerne ein Bierchen getrunken,
er war also ein lebensfreudiger Mensch. Andererseits war er auch bereit, sein eigenes
Leben zum Pfande zu setzen, wenn’s darauf ankam. Die große Cholera-Epidemie in Köln,
als es darum ging, wer macht nun die Versehgänge, da war die große Angst von manchen
Priestern dahinzugehen und sich anzustecken, für Kolping war das gar keine Frage.
Der sagte, jetzt brauchen mich die Menschen, jetzt geh ich hin. Das ist für mich faszinierend,
dass die Lebensfreude zusammenkommt mit dem Ernst, mit dem er Widerstände überwunden
hat, und wie er das vorgelebt hat, mit einem unglaublichen Arbeitseinsatz, der letztendlich
dazu geführt hat, dass er so früh gestorben ist."
(rv 01.12.04 gs)