Gewalt an Frauen hat viele hässliche Gesichter. Eines der allerschlimmsten ist das
Kapitel Genitalverstümmelung. Millionen Frauen und Mädchen in Afrika, in der arabischen
Welt, aber auch in Nordamerika und Europa erleiden diese grausame Praxis, die nicht
auf religiöse, sondern auf archaische Traditionen zurückgeht. Am heutigen UNO-Welttag
gegen Gewalt an Frauen zeichnet die Katholische Männerbewegung Österreich eine Frau
aus, die als UNO-Sonderbotschafterin seit Jahren gegen Genitalverstümmelung kämpft:
das ehemalige Model und Bond-Girl Waris Dirie. Die Somalierin wurde mit fünf Jahren
beschnitten. Heute lebt sie in Wien und sagte gegenüber Radio Stephansdom: "Ich
glaube nicht, dass man die Erfahrung einer Verstümmelung in Worte packen kann. Es
ist eine grausame Erfahrung. Besonders für ein Kind, das seiner Rechte beraubt wird.
Wir müssen diese Praxis stoppen, denn Genitalverstümmelung ist nichts Natürliches
oder Normales. Darum geht es in meinem Kampf: Wir müssen uns für jene einsetzen, die
keine Kraft und keine Stimme haben, und die so unschuldig und gegen ihren Willen in
ihrem Leben beeinträchtigt werden. Dieser Kampf ist nicht Sache Afrikas oder Europas.
Hier geht es um Menschenrechte, und das heißt: Genitalverstümmelung ist ein Problem
für uns alle." Der Oscar-Romero-Anerkennungspreis der Katholischen Männerbewegung
Österreich, den Waris Dirie heute Abend entgegennimmt, ist mit 10.000 Euro dotiert. (vr
25.11.04 gs)