Papst Johannes Paul II. hofft auf eine Wiederbelebung der Pfarreien. Vor seinem Laienrat,
der in diesen Tagen im Vatikan seine Vollversammlung hält, setzte der Papst darauf,
dass die Gläubigen im Jahr der Eucharistie die Messe wieder als das "schlagende Herz
der Pfarrei" wahrnehmen. In seiner Ansprache, die teilweise von einem Mitarbeiter
verlesen wurde, meinte der Papst weiter: "Die Pfarrei ist die Keimzelle - der natürliche
Ort für die Laien, um teilzuhaben am Bau und an der Mission der Kirche. Sie ist eine
Präsenz, die jeden Menschen ständig mit dem letzten Sinn des Lebens konfrontiert.
Sie muß sich aber ständig erneuern, um wirklich eine Gemeinde der Gemeinschaft zu
werden, fähig zu wirksamer missionarischer Aktion."
Johannes Paul würdigte auch die, wie er sagte, "intensive" Vorbereitung des nächsten
Weltjugendtags in Köln. Die Kirche, vor allem die jungen Leute in ihr, sollten sich
wie die Heiligen Drei Könige auf die Suche nach Gott machen.
Der Präsident des päpstlichen Laienrates, Erzbischof Stanislaw Rylko, betonte gegenüber
Radio Vatikan, die positiven Entwicklungen innerhalb des spirituellen Lebens in den
Pfarreien.
"Sicher, heute spricht man nicht selten von einer Krise der Pfarreien - eine Folge
der tiefen Veränderungen unserer heutigen Welt: die Säkularisierung, die religiöse
Gleichgültigkeit, die Verdrängung des Rligiösen in die Privatsphäre, der Individualismus
und der Rückgang religiöser Praxis - all das beeinflusst das Leben in den Pfarreien.
Und doch sehe ich einen Aufbruch. Viele Laien entdecken die Werte des Glaubens und
der christlichen Gemeinschaft neu in ihrem Leben, und versuchen radikal das Evangelium
zu leben. Diese Gläubigen finden wir oft in den Laienbewegungen, die in den Pfarreien
verwurzelt sind - und sie werden zahlreicher. Für uns sind diese Gläubigen ein Zeichen
der Hoffnung."