Deutschland: Islamischer Feiertag? - Beckstein warnt vor holländischen Verhältnissen
Politiker der Regierung streiten über die mögliche Einführung eines islamischen Feiertags
in Deutschland. Gefordert hat sie der Grünen-Abgeordnete Christian Ströbele. Die Minister
Otto Schily und Renate Schmidt wiesen den Vorschlag zurück; Hamburgs evangelische
Bischöfin Maria Jepsen lehnte es ab, einen solchen islamischen Feiertag auf Kosten
eines christlichen Feiertags einzuführen.
Auch deutsche Politiker beobachten derzeit aufmerksam die Unruhe in den Niederlanden.
Der bayrische Innenminister Günther Beckstein von der CSU warnt, dass ähnliche Verhältnisse
auch in Deutschland denkbar seien. Gegenüber Radio Vatikan meinte Beckstein: "Ausgangspunkt
ist, dass ich sehe: Die Probleme in den Niederlanden entstehen daraus, dass es eine
Zahl von fundamentalistischen Islamisten gibt, die auch gewaltbereit sind, um ihren
fanatischen Glauben durchzusetzen. Derartige Personen gibt es auch bei uns - das sind
nicht alle Muslime, das ist nicht einmal ein großer Anteil, das sind in Deutschland
einige tausend. Fanatiker sind einige zehntausend bei einer Zahl von drei Millionen
Muslimen - aber wegen diesen gefährlichen Personen könnte auch bei uns etwas passieren,
weil sie eben mit Gewalt ihren Fanatismus umsetzen wollen. Und da müssen wir aufpassen
und auch mit Hilfe von Verfassungsschutz und Polizei dafür sorgen, dass es nicht zu
einer solchen Explosion von Gewalt kommen kann, wie das in den Niederlanden der Fall
ist."
(rv/kna 16.11.04 sk)