Deutschland: Renovabis kämpft gegen Menschenhandel
Moldawien, östlich von Rumänien, ist eines der Armenhäuser des Kontinentes. Das macht
es zu einem "Paradies" für Menschenhändler. Das deutsche Hilfswerk Renovabis hat nun
ein Projekt genehmigt, das den Handel von Frauen aus Moldawien und ihre Zwangsprostitution
in Westeuropa verhindern soll. Mit einer fünfstellingen Summe unterstützt das Hilfswerk
in Moldawien selbst eine Informationskampagne über Frauenhandel. Renovabis-Sprecher
Ludwig Unger über die Ausmaße des Phänomens Menschenhandel in Osteuropa:
"Generell
kann man sagen, dass im Balkan und in Osteuropa weithin die größten Rekrutierungsmöglichkeiten
für Menschenhänder vorhanden sind. Es gibt Zahlen von EU- und UNO-Organisationen,
die davon ausgehen, dass jedes Jahr über den Balkan alleine 120.000 vorwiegend Mädchen
und Frauen von Osteuropa nach Westeuropa verhandelt - sozusagen verhandelt werden.
Moldawien ist eines der Herkunftsländer, ähnlich wie Rumänien, Albanien, die Ukraine
und manche mehr.
Das verbrecherische Geschäft mit den wehrlosen Frauen
und Kindern wirft Millionenerträge ab. Auf der anderen Seite lebt in Moldawien jeder
und jede zweite unter dem Existenzminimum. Mit großflächigen Plakaten und Medienauftritten
setzt Renovabis ganz auf Aufklärung unter der Bevölkerung. "Die große Armut
in Moldawien macht bis zu einem gewissen Grade empfänglich für die Verlockungen schnellen
Geldverdienens. Deshalb glaube ich, das eine ist die Frage, etwas im Unterbewusstsein
wissen. Das andere und wichtigere ist, dass dieses Wissen aus dem Unterbewusstsein
hervorgeholt wird nach oben in die erste Schicht, in der dann auch das Handeln beeinflusst
wird. Und deshalb ist es gut, das, was vielleicht im Unterbewusstsein für viele bekannt
ist, den Menschen deutlich und plakativ vor Augen zu führen. (rv 22.11.04
gs)