2004-11-22 15:54:54

Deutschland: Renovabis kämpft gegen Menschenhandel


Moldawien, östlich von Rumänien, ist eines der Armenhäuser des Kontinentes. Das macht es zu einem "Paradies" für Menschenhändler. Das deutsche Hilfswerk Renovabis hat nun ein Projekt genehmigt, das den Handel von Frauen aus Moldawien und ihre Zwangsprostitution in Westeuropa verhindern soll. Mit einer fünfstellingen Summe unterstützt das Hilfswerk in Moldawien selbst eine Informationskampagne über Frauenhandel. Renovabis-Sprecher Ludwig Unger über die Ausmaße des Phänomens Menschenhandel in Osteuropa:

"Generell kann man sagen, dass im Balkan und in Osteuropa weithin die größten Rekrutierungsmöglichkeiten für Menschenhänder vorhanden sind. Es gibt Zahlen von EU- und UNO-Organisationen, die davon ausgehen, dass jedes Jahr über den Balkan alleine 120.000 vorwiegend Mädchen und Frauen von Osteuropa nach Westeuropa verhandelt - sozusagen verhandelt werden. Moldawien ist eines der Herkunftsländer, ähnlich wie Rumänien, Albanien, die Ukraine und manche mehr.

Das verbrecherische Geschäft mit den wehrlosen Frauen und Kindern wirft Millionenerträge ab. Auf der anderen Seite lebt in Moldawien jeder und jede zweite unter dem Existenzminimum. Mit großflächigen Plakaten und Medienauftritten setzt Renovabis ganz auf Aufklärung unter der Bevölkerung.
"Die große Armut in Moldawien macht bis zu einem gewissen Grade empfänglich für die Verlockungen schnellen Geldverdienens. Deshalb glaube ich, das eine ist die Frage, etwas im Unterbewusstsein wissen. Das andere und wichtigere ist, dass dieses Wissen aus dem Unterbewusstsein hervorgeholt wird nach oben in die erste Schicht, in der dann auch das Handeln beeinflusst wird. Und deshalb ist es gut, das, was vielleicht im Unterbewusstsein für viele bekannt ist, den Menschen deutlich und plakativ vor Augen zu führen.
(rv 22.11.04 gs)







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