Russland: Besuch von Kardinal Poupard

Neuer Brückenschlag zwischen dem kirchlichen Moskau und dem kirchlichen Rom: In Moskau wurde heute eine "Geistliche Bibliothek" von Kardinal Paul Poupard, dem Präsidenten des Päpstlichen Kultur-Rates, und dem russisch-orthodoxen Metropoliten Filaret von Minsk eröffnet. An der Feier des katholisch-orthodoxen Kulturzentrums nahmen auch der russische Kulturminister Aleksander Sokolow und der Moskauer Vizebürgermeister Michail Men sowie der katholische Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, teil. Papst Johannes Paul II. hat in einem Telegramm seine "große Zufriedenheit" über die gemeinsame Initiative gezeigt. Zugleich hoffte er, dass die neue Einrichtung den "gemeinsamen ökumenischen Einsatz" voranbringt.

Die neue "Geistliche Bibliothek" umfasst neben theologischer und philosophischer Literatur auch Konferenzräume, ein Literaturcafe und einen eigenen Verlag. Kardinal Poupard war zuvor von Patriarch Aleksij II. empfangen worden. Dabei wurden auch die bestehenden "Schwierigkeiten" zwischen den beiden Kirchen besprochen. Beide Seiten zeigten "lebhaftes Interesse" an einem gesamteuropäischen Treffen, dass die Bedeutung der christlichen Wurzeln des Kontinents hervorheben soll.

Am Sonntag wird Poupard in Moskaus katholischer Kathedrale einen Gottesdienst feiern.

(kathpress 19.11.04 sk)