Deutschland: MP Althaus, "CDU sollte sich stärker aufs Christliche besinnen"
Der Ministerpräsident von Thüringen, Dieter Althaus, warnt christliche Politiker davor,
ihren Glauben zu verstecken. In einem Gespräch mit Radio Vatikan bejahte der katholische
Althaus, dass die Zeiten für christliche Politiker rauer geworden seien. "Ja. Man
muß sich aber gerade deshalb bekennen. Ich denke, dass auch viele in Gesprächen dann
eher bereit sind, die andere Meinung zu akzeptieren, wenn sie überhaupt eine andere
Meinung erkennen. Das Problem mancher in der Politik ist vielleicht, dass sie sich
zu gar nichts bekennen. Dass sie allgemein von Werten reden, aber nicht die Quelle
der Werte benennen. Insofern habe gerade ich - aus einem Land kommend, das ja sehr
stark von Entchristlichung geprägt ist - die Erfahrung, dass, wenn ich das offen sage
und deutlich mache, dass das meine Quellen sind, aber dass ich für die ganze Gesellschaft
die Verantwortung trage und mittrage, gute Erfahrungen gemacht." Althaus drängt
die CDU, sich wieder mehr auf das "C" im Parteinamen zu besinnen. "Ich glaube aber,
dass gerade die spannenden Fragen, z.B. die zur Bio- und Gentechnologie oder auch
Fragen der Bildungspolitik, deutlich machen, dass das "C" überhaupt keinen Altertumswert
hat, sondern dass es Zukunftswert hat. Insofern plädiere ich leidenschaftlich dafür,
dass wir uns zu dieser christlichen Wurzel bekennen - und damit auch zu dem, was sich
daraus ergibt. Orientierung der Politik am christlichen Menschenbild - nicht "christliche
Politik" zu machen, aber eben die Prinzipien zu beachten und dafür zu sorgen, dass
sie auch durchgesetzt und - durch andere politische Entscheidungen - umsetzbar werden." (rv
19.11.04 sk)