Der UNO-Sicherheitsrat hat in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit einer Sondersitzung
begonnen. Dabei soll es zwei Tage lang fast ausschließlich um den Sudan gehen. UNO-Generalsekretär
Kofi Annan forderte zu Beginn einen "schnellen Friedensschluß" für den Bürgerkrieg
im Südsudan. Davon erhoffe er sich auch positive Auswirkungen auf den Konflikt in
der sudanesischen Provinz Darfur. Dieser Konflikt werde "immer schlimmer", mahnte
Annan die Mitglieder des Sicherheitsrats. Es gebe keine Zeit zu verlieren. Allerdings
sieht eine Resolution, die noch heute verabschiedet werden soll, keine Sanktionen
gegen das Regime des Sudan vor. Eine Menschenrechtsexpertin in Nairobi bittet die
UNO, mehr Druck auf die streitenden Parteien im Sudan auszuüben. Jemera Rone von
"Human Rights Watch" sagte uns: "Man sollte beide Parteien drängen, in ihre Vereinbarungen
einen Passus aufzunehmen, dass Verstöße gegen die Menschenrechte geahndet werden.
Es hatte nämlich schon eine schlimme Auswirkung, dass sie keine solche Absprache hatten.
Die sudanesische Regierung glaubte zu verstehen, dass den internationalen Vermittlern
im Nord-Süd-Bürgerkrieg nicht viel an der Menschenrechtsfrage lag. Daraus zog sie
den Schluß, sie würde auch mit noch mehr Menschenrechtsverletzungen davonkommen, und
zettelte prompt den Konflikt in Darfur an." (afp 18.11.04 sk)