Bischof William Skylstad von Spokane ist neuer Vorsitzender der US-Bischofskonferenz.
Die Oberhirten wählten ihn gestern am ersten Tag ihres Treffens in Washington. Skylstad
ist Nachfolger von Bischof Wilton Gregory, der der erste schwarze Chef der US-Bischöfe
war. Zum Vize-Präsidenten ihres Gremiums machten die Bischöfe Kardinal Francis George
von Chicago. Bischof Skylstad gilt als Oberhirte, der auf Pädophilie-Skandale umsichtig
reagiert hat. Er veröffentlichte die Namen beschuldigter Priester und traf sich mit
Opfergruppen. In der Kritik steht er derzeit aber, weil er den Bankrott seines Bistums
erklären will. Damit reagiert er auf die finanzielle Belastung durch die Schadenersatzforderungen
von Pädophilie-Opfern. Bei seiner Wahl von gestern zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz
konnte Skylstad nur eine knappe Mehrheit von 52 Prozent auf sich vereinen. In einer
Reaktion zeigte sich Bischof Skylstad sicher, dass die Folgen des Pädophilie-Skandals
die US-Kirche noch eine Zeitlang beschäftigen werden. Man dürfe sich aber von den
Herausforderungen nicht einschüchtern lassen. Derweil hat die Vorsitzende einer
kirchlichen Kommission zum Kinderschutz ihren Rücktritt angekündigt. Sie habe das
Gefühl, dass ihre Aufgabe zu Ende sei, meinte Kathleen McChesney zur Begründung. McChesney
hatte die Kommission im Auftrag der Bischöfe zusammengestellt und geleitet, um den
kirchlichen Umgang mit Pädophilie-Fällen zu untersuchen. (ap 16.11.04 sk)