Das Ökumene-Dekret des II. Vatikanischen Konzils "Unitatis Redintegratio" wird vierzig
Jahre alt. Aus diesem Anlass fand am Samstagabend in der Petersbasilika eine feierliche
Vesper statt unter Vorsitz von Papst Johannes Paul II. Seit der Publikation des Dokuments
am 21. November 1964 ist viel geschehen im Feld des Dialogs der Kirchen, sagt Bischof
Paul Werner Scheele.Der Altbischof von Würzburg war lange Jahre in der Deutschen Bischofskonferenz
für den Dialog mit den anderen Konfessionen zuständig: "Ich habe als jüngerer
Mann ja die Situation vorher kennen gelernt, wo Katholische und Evangelische mehr
oder weniger nebeneinander und sehr oft auch gegeneinander gelebt haben. Das Gegeneinander
ist fast ganz verschwunden, von einigen Fanatikern, die es immer gibt, abgesehen.
Es hat sich - aufs Ganze gesehen - eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt." Die
Spaltung der Christenheit, das sagt „Unitatis Redintegratio“ sehr deutlich, widerspricht
„ganz offenbar dem Willen Christi, sie ist ein Ärgernis für die Welt und ein Schaden
für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums“. Bischof Scheele sieht direkt
mögliche Schritte hin auf dem Weg zu einer größeren Einheit: "Es muss auch versucht
werden, die große Erklärung zur Rechtfertigungslehre noch mehr allen Menschen bewusst
zu machen und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Dann gibt es aber auch neue ethische
Fragen, die vor zwanzig, dreißig Jahren überhaupt noch nicht im Blick waren: Da ist
es ganz wichtig, dass alle Christen zusammenhalten." (rv 13. 11. 04 lw)