2004-11-12 09:18:00

Vatikan: Kardinäle, "Guter Arafat-Nachfolger gesucht"


Yassir Arafat ist in Ramallah beigesetzt worden. Die Trauerfeier für den verstorbenen Palästinenserführer hatte heute morgen in Kairo stattgefunden. Dort leitete der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, die vatikanische Delegation.
Derweil äußert der frühere Außenminister des Vatikans die Befürchtung, dass man für Arafat keinen Nachfolger finden wird, "der gleichen Konsens erzielt". Das meinte Kardinal Achille Silvestrini im Gespräch mit einer italienischen Tageszeitung. Und Vatikan-Kardinal Roberto Tucci meint im Gespräch mit Radio Vatikan in ähnlicher Weise: "Jetzt gilt es, einen Führer mit einem gewissen Charisma zu finden, der von den Palästinensern als einigendes Element akzeptiert wird. Wenn uns das nicht gelingt, dann werden die beiden Parteien sich weiter bekämpfen, mit Terrorakten und militärischer Repression. Es ist bedauerlich, dass Sharon und Arafat nicht zu Verhandlungen untereinander in der Lage waren, denn Sharon steht für einen glaubwürdigen Rückzug aus Gaza, und Arafat schien auf der anderen Seite der einzige, der die Palästinenser womöglich dazu gebracht hätte, Dinge zu akzeptieren, die sie offenbar noch nicht akzeptieren können."
Die Patriarchen und Oberhäupter der christlichen Kirchen im Heiligen Land haben ihr Beileid zum Tod Arafats ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung hoffen sie heute zugleich auf Frieden und Ruhe für alle Bewohner der Region. Arafat sei ein Symbol für sein Volk im beharrlichen Bemühen um dessen Land und Freiheit gewesen.(rv/repubblica/kna 12.11.04 sk)







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