In der Krisenregion Darfur scheint ein Friede näherzurücken. Die sudanesische Regierung
unterzeichnete gestern in Nigeria zwei Friedensabkommen mit sudanesischen Rebellen.
Sie regeln den Zugang für Hilfslieferungen an Flüchtlinge und sollen die Sicherheit
wiederherstellen. Außerdem versprach die Regierung auf internationalen Druck hin,
keine Militärflüge über Darfur mehr zuzulassen und die so genannten Dschandschawid-Kämpfer
zu entwaffnen. Alle Konfliktparteien wollen außerdem Beobachtern des Waffenstillstands
sagen, wo sie ihre Kämpfer haben. Das sudanesische Abkommen kam nach zwei Wochen der
Gespräche zustande - zehn Tage vor einem Treffen des UNO-Sicherheitsrats. Dabei wollte
das Gremium Sanktionen gegen die sudanesische Ölindustrie beschließen. Ob der Friede
in der Krisenregion Darfur jetzt hält, steht noch nicht fest; Nigerias Präsident Olusegun
Obasanjo sagte nach der Unterzeichnung offen: "Die sudanesische Regierung beugt sich
nur dem Druck. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie das auch umsetzt." Mindestens
70.000 Menschen hat der blutige Konflikt in Darfur seit März das Leben gekostet. Die
UNO spricht von der derzeit schlimmsten humanitären Krise weltweit. (reuters 10.11.04
sk)