Während der Kampf um Falludscha weitergeht, sind bei neuen Bombenattentaten auch in
Bagdad gestern wieder mehrere Menschen ums Leben gekommen. Unter den Zielen der Anschläge
waren erneut zwei Kirchen in der irakischen Hauptstadt. Als hier zwei Bomben kurz
hintereinander explodierten, kamen mindestens drei Menschen ums Leben, Dutzende wurden
verletzt. Dominikanerpater Najib Trad aus Mossul meint dazu:
"Eines ist
mittlerweile klar: Es gibt eine Bewegung mit dem Ziel, die Christen einzuschüchtern.
Das ist sicher. Sobald es eine Offensive gegen sunnitische Städte gibt, kommt es sofort
zu Angriffen auf die Kirchen. Das zeigt: Sie bringen uns mit den Amerikanern in Verbindung.
Sie halten uns für Ungläubige, die man eliminieren muß. Das ist ein Fundamentalismus
bei gewissen Moslems, der aus dem Ausland zu uns kommt."
Der Kirchenmann
fürchtet, dass der Exodus von Christen aus dem Irak jetzt weitergehen wird.
"Die
Priester und die Verantwortlichen bei den Christen sind direkt bedroht. Im Alltag
gibt es Fälle, wo Christen bedroht werden: in Mossul wurden Frauen, die keinen Schleier
trugen, an den Haaren durch den Dreck geschleift. Anderen, die nicht wie Moslems gekleidet
waren, hat man die Gesichter mit einem chemischen Produkt verunstaltet." (rv
09.11.04 sk)