2004-11-06 12:53:20

Deutschland: Kirche gegen Feiertags-Debatte


Die katholische Kirche kritisert die aktuelle Debatte über Feiertage. Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) vorgeschlagene Abschaffung des Nationalfeiertags 3. Oktober habe zu "einer völlig abwegigen Diskussion" über den Pfingstmontag geführt, heißt es in einer gestern veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Die Diskussion berge zudem in sich die Gefahr, die Gesellschaft zu spalten, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann:
"Deutschland steht zur Zeit vor der Aufgabe, die anstehenden wirstchaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinschaftlich zu bewältigen. Es ist deshalb in dieser Situation ein völlig falscher Weg, in dieser Situation gemeinschaftsfördernde Elemente wie z.B. unsere Feiertage - ob religiöser oder staatlicher Prägung - zur Disposition zu stellen ."
Bereits die Abschaffung des Buß- und Bettages habe gezeigt, dass die erhofften positiven Auswirkungen für die Wirtschaft ausgeblieben seien. Kardinal Lehmann unterstreicht:
Es ist kein direkter wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen der Zahl der Feiertage und der Wirtschaftsleistung nachweisbar. Über Feiertage darf nicht nach
Kassenlage oder Konjunktur verfügt werden. Wer dies tut, leistet ohne Not einer weiteren Ökonomisierung des gesamten gesellschaftlichen Lebens Vorschub."
Inzwischen hat sich auch der ehemalige CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble in der Diskussion zu Wort gemeldet; auch er ist gegen die Streichung eines Feiertages: "Feiertage prägen die Identität unserer Gesellschaft", und wir haben ja nicht zu viele Bindungen, sondern eher zu wenige", so Schäuble gegenüber der "Berliner Zeitung".

(rv 06.11.04 hr)









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