Das Militär hat die Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen während der Pinochet-Diktatur
(1973-1990) übernommen. Oberbefehlshaber Juan Emilio Cheyre veröffentlichte gestern
ein Dokument, in dem die Armee ihre institutionelle Verantwortung für zahlreiche Vergehen
einräumt. Beobachter werten diesen Schritt als wegbahnend für den Aussöhnungsprozess
innerhalb der chilenischen Gesellschaft. Unterdessen kündigte Präsident Ricardo Lagos
eine öffentliche Entschuldigung der aktuellen Regierung für während der Diktatur
begangene Verbrechen an. Parallel zur staatlichen Bitte um Vergebung soll ein neuer
Bericht über Folterungen und politische Festnahmen der Pinochet-Zeit veröffentlichtt
werden. Erarbeitet wurde dieser Bericht von einer Kommission unter Leitung des katholischen
Bischofs Sergio Valech.
(kna/efe 06.11.04 hr)