2004-11-05 10:41:48

Vatikan: Papst sieht vorläufiges Ende der EU-Erweiterung


Für Papst Johannes Paul II. ist die Unterzeichnung der europäischen Verfassung, die gestern gleichsam unter seinen Augen – hier in Rom - stattfand, ein wichtiges Etappenziel und ein vorläufiger Abschluss auf dem Weg zur europäischen Einheit. Das sagte der Papst gegenüber dem polnischen Premierminister Marek Belka, den er heute in Audienz empfing. Die Ansprache des geschwächten Papstes las ein Mitarbeiter vor, hier die Kernsätze daraus.
"Die Unterzeichnung ist ein Ereignis, das auf gewisse Weise den Prozess der Erweiterung abschließt. Europa wurde um jene Staaten erweitert, die immer an der Herausbildung der spirituellen und institutionellen Fundamente des Alten Kontinentes mitgearbeitet haben, die aber gleichzeitig in den vergangenen Jahrzehnten an den Rändern dieses Kontinentes verdrängt waren. Der Heilige Stuhl und ich persönlich haben diesen Erweiterungsprozess unterstützt, damit Europa mit seinen zwei Lungenflügeln atmen kann: dem Geist des Westens und dem Geist des Ostens."
Noch einmal äußerte sich der Papst zudem über die christlichen Wurzeln des Kontinentes.
"Obwohl in der EU-Verfassung ein ausdrücklicher Verweis auf die christlichen Wurzeln fehlt, die doch die Kultur ALLER heutigen EU-Nationen bestimmt, bin ich zuversichtlich, dass die Werte des Evangeliums weiterhin die Bemühungen jener Menschen inspirieren, die für das Antlitz Europas verantwortlich zeichnen. Und ich hoffe, dass Europa dieses spirituelle Erbe als Basis seiner Einheit bewahrt."
Vor dem polnischen Premier hatte Johannes Paul II. Zyperns Präsidenten Tassos Papadopoulos empfangen.
Ihn erinnerte der Papst daran, dass Dialog und Toleranz der Schlüssel zur Auflösung der Spannungen auf der geteilten Insel seien.
Außerdem empfängt der Papst am Donnerstag den irakischen Premierminister Allawi. Das meldet die Agentur AFP untger Berufung auf vatikanische Quellen.
(rv / afp 30.10.04 gs)










All the contents on this site are copyrighted ©.