Regierungschefs aus Südosteuropa haben die Kirchen zur stärkeren Mitwirkung am Versöhnungsprozess
auf dem Balkan aufgerufen. Der Ministerpräsident von Serbien-Montenegro, Vojislav
Kostunica, sagte heute in Thessaloniki, die Kirchen müssten helfen, ein soziales Umfeld
zu schaffen, in dem religiöse Überzeugungen nicht mehr politisch instrumentalisiert
werden könnten. Sein kroatischer Amtskollege Ivo Sanader forderte, die europäischen
Werte müssten zu einem Werkzeug werden, um vorhandene Trennungen zu überwinden. Griechenlands
Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis ermunterte die Kirchen, an einem demokratischeren
und menschlicheren Europa mitzuwirken. Die Politiker äußerten sich bei einem Dialog-Seminar
der christdemokratisch-konservativen EVP-Fraktion des Europaparlaments mit den orthodoxen
Kirchen. (kna 21.10.04 gs)