Jetzt hat der Papst schon wieder nicht den Friedensnobelpreis bekommen. Aber Kirchenleute
freuen sich darüber, dass die Auszeichnung an eine afrikanische Frau geht. Der Gründer
der Afrika-Nachrichtenagentur misna, Pater Giulio Albanese, kennt die Kenianerin Wangaari
Mathai. Er sagt: "Das ist sicher eine Frau, die verstanden hat, worauf es bei der
Entwicklung in Afrika ankommt. Sie weiß auch, was für eine enge Beziehung zwischen
der Umweltfrage und den Menschenrechten besteht - das heißt: dass man nicht nur an
die Umwelt denken darf, sondern eben auch an die Menschen. Sie hat mir mal gesagt:
In meinem Land, in Kenia, leben viele Menschen in Käfigen, als wären sie wilde Tiere,
in Baracken-Slums nämlich... und auf der anderen Seite haben wir freilaufende wilde
Tiere in ihren Naturschutzreservaten. Also - das ist ihre Stärke, die Verbindung des
Umweltthemas mit der Sorge um den Menschen." Weniger angetan von der neuen Nobelpreisträgerin
sind die USA. Grund sind Äußerungen von Frau Maathai, Aids sei eine vom Westen entwickelte
biologische Waffe gegen Menschen in den armen Ländern. (rv/afp 09.09.04 sk)