Nach den verheerenden Überschwemmungen in Nordostindien und Bangladesh fürchten die
Behörden beider Staaten den Ausbruch von Epidemien. In den vergangenen drei Wochen
sind nach Schätzungen amtlicher Stellen etwa 1000 Menschen in den Fluten ums Leben
gekommen. Im nordostindischen Bundesstaat Assam drohen 500'000 Kinder zu verhungern,
wenn nicht schnell Nahrungsmittel und Trinkwasser ins Katastrophengebiet gelangen.
In Bangladesh haben dieVereinten Nationen vor einer Katastrophe für die Menschheit
gewarnt. Offiziellen Angaben zufolge sind mehr als zwei Drittel der Fläche von Bangladesh
überflutet.Mindestens 300 Menschen haben ihr Leben bis jetzt verloren, mehr als 25
Millionen weitere sind obdachlos.Bahre Gessesse ist bei der Welternährungsorganisation
der Vereinten Nationen für Bangladesh verantwortlich. Er sagt, die Krise wird ständig
schlimmer: Ungefähr 3 Millionen Menschen sind betroffen. Gessesse lobt aber den Einsatz
der Regierung: "Die Regierung ist im Moment wirklich aktiv dabei, Nahrungsmittel
zu verteilen, Reis zum Beispiel - und das für so viele Menschen wie möglich. Und auch
unser Welternährungsprogramm hat begonnen, Reis, Kekse und ähnliches zu verteilen
als eine sofortige Antwort auf die Menschen, die in einer solchen Notsituation stecken.
Aber die Probleme sind eben unbeschreiblich groß; wir diskutieren deshalb mit der
Regierung, wie wir auch die internationale Gemeinschaft hier mit einbeziehen können." (rv
27.07.04 lw)