Seine erste Generalaudienz nach der Ferienpause hielt Papst Johannes Paul II. heute
in der vatikanischen Audienzhalle ab - und nicht, wie ursprünglich geplant - in seinem
Sommersitz in Castelgandolfo: Zu viele Pilger hatten sich angekündigt. Tatsächlich
kamen rund 8.000 Gläubige - und feierten den Papst in fast schon volksfestartiger
Stimmung. In seiner Katechese über den Psalm 118 betonte Johannes Paul die Bedeutung
der Weisungen Gottes für die Gläubigen - und verband in seiner Auslegung die Gaben
Licht, Freude und Gerechtigkeit mit einem rechtverstandenen Leben nach den Geboten.
Die deutsche Fassung trug wie immer ein Mitarbeiter vor: „Herr, dein Wort ist
meinem Fuß eine Leuchte“ (Psalm 119, 105). In den Dunkelheiten irdischer Wege ist
das Wort Gottes ein Licht, das nicht trügt und nicht erlischt. „Ein Licht für seine
Pfade“ braucht der Mensch, denn oft genug trüben Leiden und Zweifel seinen Blick.
In Gottes Verheißungen finden wir Führung und Sicherheit. Die Weisung Gottes verlangt
Gehorsam auf Seiten des Menschen. Die Gebote des Herrn sind ein kostbares Erbe. Sie
zu beachten schafft Freude und Zukunft. Die Kraft dazu verleiht uns Gott selbst. In
Jesus Christus zeigt er uns den Weg, um die Prüfungen des Lebens zu überstehen und
zur wahren Freude zu gelangen." Und auch heute ließ der Papst es sich nicht
nehmen, auf Deutsch das Wort an die Gläubigen aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz zu richten: "Von Herzen heiße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern
deutscher Sprache willkommen. Christus sagt uns: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt
5, 14). Schenkt allen Menschen das Licht eurer guten Taten! Die Gnade des Herrn begleite
euch allezeit."