Der orthodoxe Publizist und Theologieprofessor Andrej Kurajew hat davor gewarnt, die
Spaltung von katholischer und orthodoxer Kirche vor 950 Jahren überzubewerten. Die
orthodoxe Kirche sei immer offen für die Erfahrungen der katholischen geistlichen
Kultur gewesen, sagte Kurajew. Die Kirchentrennung sei in religiöser Hinsicht zwar
schwerwiegend, doch habe es zwischen Ost- und Westkirche niemals eine völlige soziale
und kulturelle Isolation gegeben. „Wenn sich die menschliche Zivilisation immer weiter
vom Christentum entfernt, wird auch die katholische Geistlichkeit zu der Erkenntnis
kommen, dass es nicht darauf ankommt, die ganze Welt in die Kirche zu bringen, sondern
die Kirche vor dem gefährlichen Einfluss der Welt zu schützen“, so Kurajew. (russland-aktuell.ru
20.07.04 sta))