Europas Kirchen, die sich in Debatten um ihr Selbstverständnis verstricken, könnten
neuen Mut von ihren Mitchristen in afrikanischen Ländern schöpfen. Wie lebendig dort
das Verständnis vom Evangelisierungsauftrag ist, hat ein Missionskongress in der kongolesischen
Hauptstadt Kinshasa gemacht, der jetzt zu Ende gegangen ist. Die Teilnehmer kamen
zu dem Schluss, dass die Mission heute vor allem auf Frauen und Laien basiert. Afrika
als Kontinent der jungen Kirchen stellte sich dabei als Akteur und Adressat zugleich
heraus, wie der Rektor der Päpstlichen Universität Urbaniana, Giuseppe Gavallotto
erklärt.
"Wir haben es mit Kirchen zu tun, die sich bewusst geworden sind,
dass sie die ersten Subjekte der Mission sind, und die deshalb wissen, dass sie sich
engagieren müssen, um die Verkündigung des Evangeliums auf lokaler Ebene weiterzuführen.
Gleichzeitig öffnen sie sich aber für die Mission ad gentes im vollständigen Sinn,
also die, die sich an die anderen Völker richtet. Das ist neu: es ist also nicht nur
eine Kirche, die Erwartungen hat, die Missionare fordert und Hilfen jeder Art, sondern
eine die sich der eigenen Offenheit und Bereitschaft für die universale Mission bewusst
ist. Die Kirchen in Afrika sind dabei, ihre Lage in die eigenen Hände zu nehmen und
sich dabei für die Welt zu öffnen."