Vier Wochen nach dem Abschluss des Katholikentags in Ulm schaltet sich nun auch Kardinal
Lehmann in die Debatte um die Bewertung des Laientreffens ein. Die schärfste Kritik
an Ulm war vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ausgegangen, der den Katholikentag
als "Debattiierclub" herabgewürdigt hatte. Während sein Kölner Amtskollege, Kardinal
Joachim Meisner, in die gleiche Kerbe schlug, verteidigten andere Bischöfe die Veranstaltung.
Lehmann urteilte nun als Vorsitzender der Bischofskonferenz, es sei ein insgesamt
guter, gelungener Katholikentag gewesen. Besonders positiv bewertete er die starke
Akzeptanz der Gottesdienste und spirituellen Veranstaltungen. Im Interview mit der
Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) ließ Lehmann allerdings durchblicken, dass er
in Zukunft verzichten würde auf die Teilnahme von so umstrittenen Persönlichkeiten
wie dem amtsenthobenen Bischof Jacques Gaillot und dem vom Priesteramt suspendierten
Theologen Eugen Drewermann. Aber: So große Treffen wie das von Ulm mit mehr als 800
Veranstaltungen sind und bleiben laut Mainzer Bischof "notwendigerweise Baustellen".