Der "Osservatore Romano" kritisiert scharf das Tauziehen um 37 Afrikaner, die seit
Anfang Juli an Bord eines Schiffes vor der italienischen Küste ausharren. Die Vatikanzeitung
spricht von einem, so wörtlich, "Schiffbruch der Menschlichkeit". Das deutsche Hilfsschiff
"Cap Anamur" hatte die vor allem aus dem Sudan kommenden Flüchtlinge im Mittelmeer
aufgelesen; jetzt streiten sich Italien, Malta und Deutschland, wer sie aufnehmen
soll. Der "Osservatore" wörtlich: "Man sollte diese Menschen jetzt erst einmal retten,
und zwar schnell. Für Gesetze und Verträge ist auch später noch Zeit." Im Moment scheint
sich die Lage auf dem Schiff laut Funkspruch des Kapitäns zuzuspitzen, weil die Flüchtlinge
physisch und nervlich am Ende sind. (or/aci 11.07.04 sk)